Die Gesundheitsminister von sieben EU-Staaten, unter ihnen Ulla Schmidt (SPD), haben sich am Montag im niederländischen Valkenburg getroffen, um ihre Zusammenarbeit in der grenzüberschreitenden Organspende zu bekräftigen. Anlass des Treffens war das 40-jährige Bestehen der Organspendeorganisation Eurotransplant.
In diesem Netzwerk koordinieren die Mitgliedstaaten einen Organspende-Pool: Patienten aus Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, Österreich, Slowenien und Kroatien profitieren von der Kooperation. Mehr als 122.000 Patienten haben nach Angaben der Organisation seit der Gründung 1967 ein Spenderorgan erhalten. Derzeit stehen 15.000 Patienten auf der Warteliste von Eurotransplant.
Allerdings bestehe noch immer ein gravierender Mangel an Spenderorganen, so die Organisation. Deshalb sei eine Vereinfachung der gesetzlichen Regelungen in den Mitgliedstaaten notwendig. Axel Rahmel, medizinischer Direktor der Stiftung, favorisiert eine Widerspruchslösung. Danach darf ein Organ nach dem Tod immer dann entnommen werden, wenn der Spender nicht vorab ausdrücklich widersprochen hat. In Deutschland und den Niederlanden gelten andere Regeln: Hier muss der Entnahme ausdrücklich zugestimmt werden. In diesen Ländern sei die Spendenrate deutlich geringer als in den fünf anderen Eurotransplant-Ländern mit einer Widerspruchslösung, sagte Rahmel.
Im Eurotransplantgebiet leben etwa 124 Millionen Menschen. Etwa 20 Prozent der Organe werden dort grenzüberschreitend gespendet. In den anderen EU-Staaten seien nur zwei Prozent der Spenderorgane aus dem Ausland. Bundesgesundheitsministerin Schmidt nannte die Kooperation „ein besonders gutes Beispiel von praktizierter Chancengleichheit in Europa“. Besonders wichtig sei es, mit gemeinsamen Strategien dafür zu sorgen, dass noch mehr Menschen zur Organspende bereit sind, so die Ministerin.
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