Pharmahandel

OPG schreibt rote Zahlen APOTHEKE ADHOC, 20.02.2009 16:03 Uhr

Berlin - 

Die niederländische Pharmahandelskonzern OPG hat 2008 Verluste geschrieben. Zwar stieg der Umsatz des Großhändlers und Kettenbetreibers um 10 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis lag mit 95 Millionen Euro 30 Prozent unter Vorjahreswert, war aber noch positiv. Nach Abschreibungen weist der Konzern jedoch einen Nettoverlust von 128 Millionen Euro aus. Die Aktie ist innerhalb eines Jahres von 20 auf 7 Euro gefallen.

OPG machen derzeit vor allem die Entwicklung der Arzneimittelpreise auf dem Heimatmarkt zu schaffen. Rund drei Viertel von Umsatz und Rohergebnis erwirtschaftete OPG bislang als Großhändler und Betreiber von 220 Kettenapotheken in den Niederlanden. Angesichts eines um 6 Prozent auf 1,1 Milliarde Euro zurück gegangenen Umsatzes sowie dramatischen Ertragseinbußen musste der Marktführer nun die Werte um knapp 200 Millionen Euro reduzieren.

Im Polen und Belgien stieg der Umsatz um 15 Prozent auf 870 Millionen Euro. Das Rohergebnis stieg zwar von 3 auf 7 Millionen Euro, blieb aber schwach. Schließlich betreibt OPG in Polen knapp 180 Apotheken sowie den fünftgrößten Großhändler. In Belgien ist OPG nur mit fünf Apotheken sowie einem regionalen Grossisten vertreten.

Positiver entwickelte sich das Direktkundengeschäft mit einem Umsatzplus von einem Drittel auf 783 Millionen Euro sowie einem Ertrag von 68 Millionen Euro, 12 Prozent über Vorjahresniveau. Mit Hilfsmitteln versorgt OPG Patienten in den Niederlanden, Dänemark, Ungarn und den USA. In Deutschland hatte OPG in den vergangenen Jahren Versender wie Dia Real, Hahn & Hahn und DiabetConcept gekauft. Außerdem hält OPG knapp 6 Prozent der Aktien an der Anzag.

OPG-Chef Marc van Gelder macht neben den gravierenden Rahmenbedingungen vor allem Währungseffekte, Sonderpositionen und steigende Löhne für die Situation des Unternehmens verantwortlich. Für 2009 rechnet OPG mit einem Umsatzplus von 5 Prozent, zur Entwicklung der Ertragslage wollte van Gelder keine Einschätzung abgeben. Die Dividende soll bei 30 Cents je Aktie liegen, nach 54 Cents im Vorjahr.