Amazon startet einen zweiten Versuch im telemedizinischen Bereich: Über Amazon Clinic können Patient:innen Rezepte erhalten, die dann unter anderem bei Amazon Pharmacy, dem Arzneimittellieferdienst des Internetriesen, eingelöst werden können.
Nachdem der US-Großkonzern bekannt gab, Ende des Jahres sein telemedizinisches Angebot Amazon Care einzustellen, steht schon das nächste Konzept bereit: Über Amazon Clinic sollen Patient:innen in 32 Bundesstaaten ohne Terminvereinbarung eine Konsultation zu gängigen Erkrankungen erhalten können.
Die spontane Anwendung ist möglich, da der Dienst nachrichtenbasiert ist. Das heißt, es bedarf es weder einer Videosprechstunde noch eines Livechats – vorab werden die Krankenhistorie und einige Symptome abgefragt, das schaut sich ein Arzt oder eine Ärztin an und dann gibt es den Behandlungsplan und die Rezepte direkt aufs Handy.
Das Angebot gilt für etwa 20 „gängige“ Erkrankungen oder Symptomatiken. Das umfasst unter anderem Sinusitis, Heuschnupfen, Pilzinfektionen, Sodbrennen, aber auch Pilzinfektionen oder Haarausfall. Teilweise sei auch das Vorliegen einer Diagnose erforderlich, das gilt zum Beispiel für Rosacea oder Neurodermitis. Für Hauterkrankungen würden auch Fotos der betroffenen Stellen angefordert werden.
Sogar die Ausstellung von Folgerezepten für Dauermedikation ist möglich, das gilt zumindest für Asthma-, Bluthochdruck- und Migränepatient:innen, aber auch Lipidsenker und Schilddrüsenhormone sind aufgeführt.
Die erhaltenen Rezepte können direkt online bei einer Apotheke der Wahl eingelöst werden, darunter natürlich auch beim hauseigenen Arzneimittellieferdienst, Amazon Pharmacy.
Im Sommer hatte Amazon das Unternehmen One Medical übernommen, das für Mitglieder und Unternehmen die Primärversorgung organisiert. Dabei werden Telemedizin und Praxen vor Ort kombiniert.
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