In Österreich stehen heute sechs mutmaßliche Viagra-Fälscher vor Gericht. Laut einem Bericht des Senders Radio Wien (ORF) sollen die Beschuldigten mit gefälschten Potenzmitteln mindestens 120.000 Personen betrogen haben. Der Schaden soll sich auf 9,8 Millionen Euro belaufen. Eine Wiener Apotheke hatte die Bande auffliegen lassen.
Laut Bericht war der Hauptangeklagte in Israel im Sommer 2012 von drei Verbindungsmännern, angeworben worden. Die Hintermänner betrieben rund 50 falsche Online-Apotheken und verkauften darüber gefälschte Potenzmittel, darunter www.apotheke-austria.com, www.pharmathek-europe.com und www.meddirekt.com.
Die Bestellungen wurden an die Angeklagten übermittelt, die Ware über eine Spedition in ein Lager in Simmering gebracht. Dort wurde sie verpackt und dann an die Kunden ausgeliefert. Die Zahlungen wurden größtenteils von eigens eingerichteten Bankkonten in Österreich auf zypriotische Konten verschoben.
Aufgeflogen war die Sache laut Bericht durch einen Zufall: Als Absender wählten die Beschuldigten tatsächlich existierende Apotheken in Wien. Da aber einige Kuverts nicht ausreichend frankiert waren, wurden die gefälschten Potenzpillen an eine Apotheke retourniert. Das Apothekenteam informierte die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES), die wiederum die Kriminalpolizei einschaltete.
Anfang September wurde die Gruppierung im Zuge der „Operation Vigorali“ zumindest teilweise zerschlagen, berichtet Radio Wien. Die Beschuldigten bekannten sich am ersten Verhandlungstag teilweise schuldig, allerdings nur bezüglich der Arzneimittelfälschung. Die anderen Vorwürfe lauten auf Betrug und Geldwäsche.
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