Österreich

Fortbildung zum Song Contest

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Berlin -

Ab nächster Woche stellt sich Österreich, speziell Wien, einem musikalischen Großereignis: dem Eurovision Song Contest. Während die Kandidaten der 40 teilnehmenden Länder um die 60. ESC-Krone singen, werden die Fans patriotisch und lauthals mitsingen, -kreischen und jubeln. Die Wiener Geschäftsstelle der österreichischen Apothekerkammer will Hilfestellung geben und bietet Pharmazeuten die passende Fortbildungsveranstaltung zum Event: „Nicht sang- und klanglos beim Songcontest – wie Sie gut bei Stimme bleiben.“

„Wien ist bei Frühlingswetter in Song-Contest-Stimmung. Damit die Besucher national und international pausenlos mitsingen können, rüsten sich die Apotheker“, so die Kammer. Die Bevölkerung werde sehr aktiv sein. „Wir wollen das nicht so nahtlos an uns vorbeigehen lassen. Wir möchten auf aktuelle Themen Bezug nehmen und zeigen, dass man zu jedem Thema einen pharmazeutischen Zugang haben kann.“

In der Fortbildung werde gezeigt, welche Tipps man den Kunden mitgeben könne, um die Stimme in den Abenden und nach langen, umjubelten Nächten rund um den Song Contest gesund zu erhalten und wiederzuherstellen, sagt Viktor Hafner, Vizepräsident der Landesgeschäftsstelle der Kammer in Wien.

Außerdem komme die Stimme ohnehin immer zu kurz, es gebe nur wenige Fortbildungen dazu. Der Apotheker sei aber ein Sprechberuf, man müsse die eigene Stimme gut im Griff haben, damit sie einen ganzen langen Arbeitstag durchhalte. Gerade die zwischenmenschliche Kommunikation sei für Apotheker sehr wichtig: „Wir können Positives aber auch Negatives mit der Stimme bewirken“, so die Kammer. Die Fortbildung soll zeigen, wie man die Stimme erfolgreich und bestmöglich in der Beratung einsetzen und gesund erhalten kann.

Stimmbildung und Artikulation basierten auf der Bewegung, der Spannung und dem Zusammenspiel vieler Muskelgruppen. Eine wohltuende, klang- und ausdrucksvolle Stimme ergebe sich aus dem optimalen Zusammenspiel von Atmung, Haltung, Stimmgebung, Artikulation und Körperbewusstsein. „Nicht was wir sagen, sondern wie wir etwas sagen, ist von entscheidender Bedeutung in der zwischenmenschlichen Kommunikation – Stimme schafft Beziehung und ist damit ein Ausdruck der Persönlichkeit“, so die Kammer in der Einladung.

„Man muss sich bewusst sein, dass die Stimme ein ganz körperliches Geschehen ist. Wie ich stehe, wie ich atme – das alles macht meinen Stimmenklang aus“, sagt Alexandra Jurek-Schick, die die Fortbildung leiten wird. Selbst die eigene Stimmung beeinflusse die Stimme. Seit 1989 ist Jurek-Schick Logopädin, anfangs in einer Uniklinik, seit 2001 in selbstständiger Praxis.

Wichtig seien außerdem stimmhygienische Maßnahmen: „Man muss viel trinken, die Stimmbänder mögen es feucht.“ Sie empfiehlt Wasser oder Tee – nicht zu kalt, nicht zu heiß – regelmäßig verteilt über den ganzen Tag. Beim Eurovision Song Contest wird statt Tee vermutlich Alkohol angesagt sein. „In Maßen ist Alkohol für die Stimme nicht schädlich. Generell wirkt er aber eher austrocknend, gerade Rotwein und scharfe Getränke“, so Jurek-Schick. Jedoch wirke Alkohol erst am nächsten Tag auf die Stimme, „deshalb klingt sie morgens belegt und heiser, wenn man abends scharf gegessen, geraucht oder getrunken oder viel und laut gesungen hat.

In sprechintensiven Berufen sei es wichtig, zwischendurch die Stimme zu entspannen, denn spreche man viel, werde im Laufe des Tages die Stimmlippenspannung verstärkt, man spreche höher. „Um wieder in eine entspannte Sprechtonhöhe zu kommen, kann man summen, gähnen, fest ausatmen oder mit den Lippen brummen“, so Jurek-Schick.

In dem einstündigen interaktiven Vortrag will sie dies in auch praktisch mit den Apothekern üben: Auf dem Plan stünden Übungen für die Körperhaltung und das Atmen: Auch hier machten viele Menschen Fehler: „Die meisten sprechen mit zu viel Luft. Das blockiert das Zwerchfell.“ Auch die Artikulation werde geübt, um Lippen, Wangen und Zunge flexibel zu halten: „Es gibt Leute, die öffnen beim Sprechen den Mund nicht, aber wer nuschelt, drückt auf die Stimme“, so Jurek-Schick.

Die Kammer hofft auf bis zu 100 Teilnehmer, die Anmeldungen laufen noch. Am Montag Abend findet die Fortbildung statt. Unterstützt wird sie von Isla Pastillen. Die Teilnahme und ein Buffet sind laut Kammer daher kostenlos. In der Regel werde das Fortbildungsangebot in der Hauptstadt sehr gut angenommen: „Ich bin richtig stolz auf unsere fortbildungswütigen Apotheker in Wien“, sagt Hafner. „Wir versuchen auch immer wieder, etwas Neues auszuprobieren, etwa vertiefende Samstag-Nachmittag-Seminare oder auch Online-Kurse.“

Die Landesgeschäftsstelle Wien organisiere im Schnitt ein- bis zweimal pro Woche Fortbildungen. Im Schnitt kämen 120-140 Apotheker und PKAs zu den Veranstaltungen.

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