Österreich

Jede dritte Apotheke im Minus

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Berlin -

Der Österreichische Apothekerverband warnt, die Apotheken im Land seien in einem kritischen Zustand. Der Wirtschaftsmotor Apotheke komme nicht in Gang. Mittlerweile jede dritte der rund 1360 Apotheken im Land sei ins Minus gerutscht. Viele Verlustbetriebe drifteten immer tiefer in die roten Zahlen ab.

„Unsere Apotheken treten seit Jahren auf der Stelle“, sagt Verbandschef Dr. Christian Müller-Uri. „Mit dem, was 2014 ertragsmäßig übrigbleibt, müssen anstehende Investitionen getätigt werden.“

In den Jahren zuvor war der Umsatz, der mit Rx-Arzneimitteln erzielt wird – immerhin rund 70 Prozent des Gesamtumsatzes – kontinuierlich gesunken, vor allem wegen des steigenden Generikaanteils. 2014 bescherten insbesondere innovative und hochpreisige Arzneimittel den österreichischen Kollegen erstmals nach „vier mageren Jahren“ wieder ein reales Umsatzplus – die Erlöse stiegen um 4,7 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro.

Dies finde sich jedoch nur marginal in den Erträgen wider. Der Rohertrag, der sich bei höheren Arzneimittelpreisen systematisch verringert, konnte mit dem Umsatz nicht Schritt halten und verzeichnete lediglich ein leichtes Plus von real 0,5 Prozent. Apotheken, die bereits in den roten Zahlen steckten, schlitterten immer tiefer in die Verlustzone.

Die Ertragsspanne des Kassenumsatzes sei seit geraumer Zeit rückläufig und mache es immer schwieriger, die Apothekenbetriebe zu finanzieren. Im Geschäftsjahr 2014 sank sie laut Müller-Uri auf den historischen Tiefststand von 16,4 Prozent. Damit sei sie seit 2010 um 10 Prozent gesunken. So blieb einer Apotheke von 10 Euro im Kassenbereich vor vier Jahren noch eine Spanne von 1,82 Euro, im Jahr 2014 nur noch 1,64 Euro.

Auch die durchschnittliche Eigenkapitalquote der Apotheken sei seit Langem rückläufig und stehe mittlerweile bei „dramatischen“ 2,4 Prozent. Die jährlichen Kosten, etwa für Personal, Miete, Strom, EDV – aber auch Wochenend- und Nachtdienste stiegen dagegen.

Seit 1995 hätten die Apotheken mit insgesamt 1,84 Milliarden Euro zur Sanierung der Krankenkassen beigetragen und seien dabei selbst immer stärker unter Druck geraten. „Weitere Belastungen sind nicht mehr zu verkraften. Wir brauchen die finanziellen Mittel nun im eigenen Berufsstand“, so Müller-Uri.

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