Apothekersohn baut Online-Shop Carolin Bauer, 23.09.2015 08:19 Uhr
Pharmaziestudium, Wehrdienst und Versandgeschäft: Ivo Rothlauer hatte im vergangenen Jahr gleich mehrere Baustellen. Der Apothekersohn aus Graz hat seinen Vater bei der Planung des neuen Internetauftritts unterstützt. Der Shop Valsona ist seit dem 17. September online.
Österreichische Apotheken dürfen seit Ende Juni OTC-Präparate versenden. Rothlauer hatte mit Hochdruck an dem Webshop gearbeitet. Der 19-Jährige hatte sich Unterstützung bei einem Programmierer geholt. „Ohne Studium hat man bei der Software wenig Ahnung“, sagt er. Den Aufbau der Internetseite hat der Student selbst verantwortet. Der Name Valsona sei aus einem Bauchgefühl heraus entstanden.
Mit dem Ergebnis ist Rothlauer zufrieden. Der Shop richte sich an Kunden im deutschsprachigen Raum, sagt der Student im dritten Semester. Beim Probelauf habe sich gezeigt, dass hauptsächlich deutsche Verbraucher Ware bei Valsona einkauften. Dazu zählten Marken wie Apozema und Dr. Böhm (beides Apomedica). Außerdem werden Nahrungsergänzungsmittel der Pharmazeutischen Arbeitsgemeinschaft Rat & Tat vertrieben, bei denen auch Veit Rothlauer Mitglied ist. Diese Produkte seien in Deutschland schwieriger erhältlich, sagt sein Sohn.
Parallel zum Studium arbeitet er im Versandgeschäft der Rothlauer Apotheke. Pro Tag werden derzeit rund 3000 Zugriffe gezählt. Seit dem Beginn des Onlinehandels gab es 25 Bestellungen. Die Pakete werden von Rothlauer und Mitarbeitern verpackt. Derzeit würden etwa fünf Minuten benötigt, bis eine Bestellung fertig zum Versand sei.
Valsona bietet derzeit rund 1500 Produkte an. Pro Monat werde das Sortiment um etwa 1000 Präparate erweitert, sagt Rothlauer. Geplant sei ein komplettes Sortiment. Der Versand nach Österreich und Deutschland ist ab einem Wert von 49 Euro kostenfrei. Der Shop ist in die Bereiche Gesundheit, Fitness, Kosmetik, Familie, Urlaub, Tiere und Marken gegliedert.
Rothlauer ist in der Offizin aufgewachsen und soll Pharmazeut in vierter Generation werden. Die Apotheken sind ein Familienbetrieb. Seine Mutter, Gunhild Rothlauer, ist für die Buchhaltung zuständig. Die Rothlauer Apotheke hat sein Vater 2008 gegründet, die Aichfeld Apotheke 1991 übernommen. Die beiden Standorte in Graz und Zeltweg soll er einmal übernehmen. „Ich habe mich schon immer für das Gesundheitswesen interessiert“, sagt er.
Bisher dürfen keine rezeptpflichtigen Medikamente, Tierarzneimittel und Rezepturen verschickt werden. Arzneimittel dürfen von österreichischen Versandapotheken nur in üblichen Mengen angeboten werden. Außerdem dürfen Pharmazeuten keine Mindestbestellmengen vorschreiben. Apotheken aus dem EU-Ausland dürfen bereits seit 2003 in Österreich zugelassene Arzneimittel in das Land versenden.