Rx-Versandverbot soll bleiben

Österreich: Apothekerkammer lobt Regierungsprogramm

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Wien -

Die zukünftige schwarz-rot-pinke Regierung in Österreich hat ihr gemeinsames Regierungsprogramm vorgestellt. Darin spielen auch Apotheken eine wichtige Rolle – insbesondere im Bereich Prävention. Zudem spricht sich die neue Regierung klar gegen den Versand von Rx-Medikamenten durch Versender aus. Die Österreichische Apothekerkammer begrüßt das Programm und sichert ihre Unterstützung zu.

In ihrem gestern präsentierten Regierungsprogramm 2025-2029 hat die designierte neue Bundesregierung die richtigen gesundheitspolitischen Themen identifiziert und den dortigen, dringend notwendigen Reformbedarf erkannt“, erklärte Ulrike Mursch-Edlmayr, Präsidentin der Österreichischen Apothekerkammer. Das Programm beinhalte zahlreiche Themen, die die Apothekerschaft immer wieder als wichtige Schritte zur Verbesserung des Gesundheitssystems und zur Optimierung der Patientenbetreuung angestoßen habe.

Rx-Versandverbot

Auch die neue Regierung hält am Versandverbot rezeptpflichtiger Arzneimittel fest: „Kein Versand rezeptpflichtiger Arzneimittel durch Onlineapotheken“, heißt es konkret im Regierungsprogramm. Anders als in Deutschland dürfen in Österreich auch derzeit rezeptpflichtige Medikamente grundsätzlich nur von Apothekerinnen und Apothekern in Vor-Ort-Apotheken beliefert werden. Wer Rx-Präparate in Österreich über das Internet anbietet, macht sich strafbar.

Auch für rezeptfreie Medikamente ist die Apotheke vor Ort die erste Anlaufstelle. Zudem dürfen nur vom Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) registrierte Versender mit grünem Sicherheitslogo diese online in Österreich anbieten.

Prävention, Vorsorge, Telemedizin

In ihrem Programm plant die Regierung, Prävention und Gesundheitskompetenz weiterzuentwickeln und die Patientensteuerung durch die Einführung von Gesundheitslotsen zu optimieren. Auch die Telemedizin und Präventionsleistungen – mit klaren Zuständigkeiten und Finanzierungsverantwortlichkeiten – sollen ausgebaut werden.

„Hier können sich Österreichs mehr als 7000 Apothekerinnen und Apotheker mit ihrer Kompetenz und Erfahrung einbringen und die erfolgreiche Umsetzung der Reformvorhaben sicherstellen“, betont Mursch-Edlmayr. Die enge Bindung der Bevölkerung an Apotheken biete großes Potenzial für personalisierte Prävention und Gesundheitsförderung. Ungenutzte Möglichkeiten reichten von der Stärkung der Apotheke als erste Anlaufstelle über strukturierte Programme für Chroniker bis zur besseren Medikationsbegleitung vulnerabler Patienten. Dasselbe gelte für den Bereich Telemedizin, mit deren Stärkung die Regierung „langfristige Effizienzsteigerungen im Gesundheitsbereich“ erwarte.

Partner für die Politik

„Die österreichische Apothekerschaft war schon immer ein starker und verlässlicher Partner der Regierung im Gesundheitsbereich. Angesichts der bevorstehenden Herausforderungen und Aufgaben ist ein gemeinsamer Kraftakt von Politik, Sozialversicherung und aller Gesundheitsberufe erforderlich“, sagte die Kammerpräsidentin. Die Apothekerschaft stehe mit ihrer Expertise und ihren Angeboten bereit, das neue Regierungsteam bei der Umsetzung der geplanten Maßnahmen zu unterstützen und diese weiterzuentwickeln, verspricht Mursch-Edlmayr.

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