Österreich

„Apothekenspanne auf historischem Tiefpunkt“

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Berlin -

In Österreich sind die Ausgaben für Arzneimittel im ersten Halbjahr um 3,1 Prozent gestiegen. Die Apotheken haben laut der Österreichischen Apothekerkammer aber weiterhin wenig davon. Auch der Großhandelsverband Phago beklagt ein Null-Wachstum.

Apotheken in Österreich machen im Schnitt 70 Prozent ihres Umsatzes mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln. Sie erhalten von den Kassen eine Spanne von 15,5 Prozent pro Medikament, 2005 lag diese noch bei 20,5 Prozent. „Die Apothekenspanne ist auf einem historischen Tiefpunkt angelangt“, sagte Dr. Christian Müller-Uri, Vizepräsident der Österreichischen Apothekerkammer. Damit stießen die Apotheken an die Grenzen, das umfassende Leistungsangebot zu finanzieren.

Laut Phago-Präsident Andreas Windischbauer zeigten die Zahlen der Arzneimittelausgaben, dass sich alle bemühten, einen Beitrag zu einem effizienten Gesundheitssystem zu leisten. „Der Arzneimittelvollgroßhandel musste im ersten Halbjahr mit 0,6 Prozent de facto ein Null-Wachstum verkraften. Wir fordern daher von der Politik ein Bekenntnis zur Wichtigkeit des Großhandels.“

Der Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs, Pharmig, verweist darauf, dass Arzneimittel nicht die Kostentreiber bei den Gesundheitsausgaben seien. „Da gilt es vielmehr, endlich strukturelle Änderungen vorzunehmen, um die Effizienz im Gesundheitswesen zu verbessern“, sagte Pharmig-Generalsekretär Dr. Jan Oliver Huber.

Im vergangenen Jahr haben die 1370 Apotheken laut Apothekerverband mit Arzneimitteln zulasten der Krankenkassen rund 2,6 Milliarden Euro umgesetzt – weitere 400 Millionen Euro entfallen auf ärztliche Hausapotheken.

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