Österreich

Verband startet Internetapotheke Benjamin Rohrer, 16.07.2013 15:18 Uhr

Verband startet Versand: Um der ausländischen Konkurrenz Paroli zu bieten, hat der österreichische Apothekerverband sein eigenes Versandaportal gestartet. Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - 

Der österreichische OTC-Markt steht vor dem Umbruch. Im Frühjahr hatte die Regierung den Versandhandel mit nicht verschreibungspflichtigen Präparaten freigegeben. Um der ausländischen Konkurrenz Paroli zu bieten, hat der österreichische Apothekerverband nun ein eigenes Versandportal aufgebaut. Mehr als die Hälfte aller Verbandsmitglieder soll sich daran beteiligen.

Auch nach der Freigabe sollen nur Apotheker Medikamente über das Internet verkaufen dürfen. Das Gesetz wird vorausichtlich im Sommer 2014 in Kraft treten, derzeit werden noch die genauen Bestimmungen und Regelungen für den OTC-Versandhandel erstellt.

Bereits heute versenden aber deutsche und tschechische Apotheken Medikamente in die Alpenrepublik. Über die tschechische Versandapotheke VfG vertreibt beispielsweise die Schweizer Ärztegesellschaft „Zur Rose“ Medikamente in Österreich.

Mit der Liberalisierung ist der Verband zwar immer noch unzufrieden: „Der Fernabsatz mit Arzneimitteln steht im krassen Gegensatz zu dem, wofür wir Apotheken stehen: Nah und sicher“, heißt es in einer Mitteilung. Das Medium Internet sei inzwischen aber zum Alltag geworden, man habe es mit einem komplett neuen Marktteilnehmer zu tun. Als Reaktion sollten daher auch die österreichischen Apotheker ihre Kompetenz, Leistungen und Vorteile präsentieren.

Das neue Apothekenversandportal des Apothekerverbandes trägt den Namen „Apotheke bereit“. Auf der Internetseite kann der Kunde sein gewünschtes OTC-Präparat auswählen und dann in der Apotheker seiner Wahl zur Abholung reservieren.

Aus Sicht des Verbandes hat das Portal sowohl für Kunden als auch für Apotheker Vorteile: Die Kunden kauften aus einer sicheren Quelle und würden vor Ort weiterhin gut beraten. Die Apotheker könnten so im Internet Präsenz zeigen, über ihre Leistungen informieren und ihr Sortiment vorstellen.

Der Apothekerverband arbeitet bereits seit dem vergangenen Jahr an dem Internetauftritt. Viele Pharmazeuten haben sich darüber beschwert, nach einigen Sitzungen seien daher in den vergangenen Monaten noch Veränderungen eingepflegt worden. Schließlich sei das Konzept kürzlich bei einer Verbandsabstimmung mit großer Mehrheit durchgewinkt worden.