Österreich

Falsche Retouren: Angestellte bestiehlt Inhaberin

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Berlin -

Eine PKA muss sich wegen Diebstahls vor einem Schöffensenat des Landgerichts St. Pölten verantworten. Die 27-Jährige soll innerhalb von zwei Jahren ihre ehemalige Arbeitgeberin um 110.000 Euro bestohlen haben. Sie ist teilweise geständig.

Die Frau war laut Bericht des Nachrichtenportals nön.at von 2012 bis 2015 in einer St. Pöltener Apotheke angestellt. In den vergangenen zwei Jahren ihrer Tätigkeit dort soll sie fiktive Retouren verbucht und anschließend die entsprechenden Bargeldbeträge aus der Kasse genommen haben.

Meist soll die PKA dabei folgendermaßen vorgegangen sein: Nicht existierende Kunden gaben Waren in der Apotheke zurück, darunter mehrere hundert Euro teure Thrombosenspritzen. Die Angeklagte zahlte den angeblichen Kunden das Geld für die Rückgabe aus – steckte es tatsächlich jedoch selbst ein. Zum Teil habe sie für die Retourenbuchungen auch die Strichcodes von Kollegen benutzt, so die Anklage. Der Gesamtschaden belaufe sich auf rund 110.000 Euro.

Die Beschuldigte räumt ein, in der Apotheke 46.000 Euro gestohlen zu haben. Dieser Betrag ergebe sich aus einer „indirekten Buchführung“ der Angeklagten, so ihr Verteidiger laut Bericht. Denn die 27-Jährige sagt aus, das gestohlene Geld nach ein bis zwei Tagen auf ihr Konto gebucht zu haben. Bar bezahlt habe sie damit nicht.

Als Motiv für den Betrug gab die PKA an, mit ihrem Gehalt von 1300 Euro netto im Monat nicht ausgekommen zu sein. Mit dem gestohlenen Geld habe sie ein Auto abbezahlt und eine Freundin unterstützt. Die 27-Jährige habe oft neue Kleidung getragen und von häufigen Friseurbesuchen erzählt, sagt ihre ehemalige Chefin dem Bericht zufolge.

Der Betrug flog auf, als die Inhaberin die Buchungen nach Hinweis ihres Steuerberaters eingehender prüfte: Einige der vermeintlich zurückgegebenen Waren seien nicht mehr im Handel, so die Apothekerin. Die Beklagte habe zudem mehrfach den Lagerbestand nachkorrigiert. Die Inhaberin tritt in dem Verfahren als Privatbeteiligte auf. Das Urteil des Schöffensenats wird für dem 11. Juli erwartet.

Im vergangenen Jahr wurde eine PKA aus Wien zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt. Sie hatte aus der Wiener Apotheke ihres Arbeitgebers Hormonpräparate und Potenzmittel gestohlen. Drei Jahre lang hatte sie die Medikamente unbemerkt bestellt und über einen Komplizen privat weiterverkauft. Der Schaden für die Apotheke belief sich auf 170.000 Euro.

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