Nummernticket in der Offizin Janina Rauers, 13.01.2012 15:28 Uhr
Ticket ziehen statt Schlange stehen: Ein Wiener Apotheker setzt auf elektronische Unterstützung, um die Wartezeit für seine Kunden und Patienten besser zu organisieren. Der Testversuch ist Anfang November gestartet und soll rund sechs Monate dauern. Nach einem positiven Zwischenfazit denkt Marcel Mathà, Inhaber der Vital Apotheke, bereits über zusätzliche Funktionen nach.
Im Eingangsbereich der Apotheke sind zwei Terminals aufgestellt, an denen der Kunde eine der Servicekategorien Beratung, Rezept oder Abholung auswählen muss. Anschließend erhält er einen Zettel mit einer Nummer. Ein Gong ertönt, wenn ein Kassenplatz mit einem Apothekenmitarbeiter frei geworden ist. Eine zentrale Anzeigetafel weist den Weg zum Mitarbeiter; ergänzend erscheint die Nummer des Patienten am Kassenplatz.
„Seit der Einführung hatten wir keine einzige Diskussion mehr darüber, welcher Kunde als nächster an der Reihe ist“, so Mathà. Die Reaktionen seien nach der Eingewöhnungsphase positiv, lediglich 10 Prozent der rund 400 Patienten pro Tag lehnten das neue System ab. Die Patienten können die Wartezeit beispielsweise nutzen, um im extra erweiterten Sitzbereich kostenlos saisonal wechselnde Teesorten zu probieren. Künftig könnte Mathá zufolge das Nummernticket auch genutzt werden, um gesonderte Aktionen zu bewerben, wie etwa Blutdruckmessungen oder Kosmetikberatungen.
Das neue System, das laut Mathá rund 5000 Euro gekostet hat, stammt von Kampsch, einem österreichischen Unternehmen, das sich auf Informations- und Kommunikationstechnologie spezialisiert hat. Zusammen mit dem Partner-Unternehmen Qmatic werden ähnliche Kundenleitsysteme etwa für Behörden, Krankenkassen und große Möbelgeschäfte angeboten.