Russland

Novo Nordisk droht Geldbuße Benjamin Rohrer, 07.10.2010 15:04 Uhr

Berlin - 

Der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk hat es derzeit mit seinen Vertriebspartnern nicht leicht. Nachdem der Streit mit den deutschen Pharmagroßhändlern zu den Lieferkonditionen gerade mit einem Kompromiss beendet wurde, droht nun in Russland Ungemach: Weil Novo Nordisk seine Produkte nur an bestimmte Großhändler verkauft hat, fordert die russische Wettbewerbsbehörde eine Geldbuße.

Der Insulinhersteller hat laut Behörde nur mit sehr wenigen Großhändlern Verträge unterzeichnet - die Mehrheit der Vollversorger wurde bei den Abschlüssen nicht berücksichtigt. Einerseits entstünde damit ein „diskriminierender Wettbewerbsnachteil“ für alle ausgeschlossenen Großhändler. Andererseits hat Novo Nordisk laut Behörde aktiv eine Wettbewerbssituation verhindert, die sich positiv auf die Preise hätte auswirken können.

Laut russischem Recht dürfen Firmen „mit einer dominanten Marktposition nur unter Angabe von wirtschaftlichen oder anderen technischen Gründen“ Verträge nicht eingehen. Dies sei beispielsweise der Fall, wenn ein Vertragspartner seinen Vertragspflichten nicht nachkomme. Bei Novo Nordisk habe eine solche Begründung allerdings nicht vorgelegen, so die Behörde.

Die Wettbewerbsaufsicht hat den Hersteller nun aufgefordert, seine Marktpolitik zu ändern. Zudem steht eine Geldbuße von 1 bis 15 Prozent des Jahresumsatzes im Raum. Novo Nordisk will gegen den Beschluss gerichtlich vorgehen.