Nordkorea

Kim Jong-Impf

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Berlin -

Nordkorea meldet einen weiteren pharmazeutischen Alleskönner: Der Impfstoff Kumdang-2 vom nordkoreanischen Pharmahersteller „Korea Pugang Pharmaceutic“ soll gegen fast alle schweren Krankheiten – darunter Ebola, Aids und Mers – helfen, meldet die staatliche Nachrichtenagentur KCNA.

Laut Hersteller enthält das Serum neben Ginsengextrakten auch seltene Erdelemente. In langjähriger Forschungsarbeit habe man einen speziellen Dünger aus verschiedenen Aminosäuren, Mikrodosen Gold und Platin und anderen seltenen Erdelementen entwickelt, der an der berühmten Kaesong-Ginsengpflanze angewendet wird. Der Extrakt helfe gegen zahlreiche gefährliche Infektionen.

Die Impfung habe bei der Behandlung und Eindämmung verschiedener Krankheiten Erfolge gezeitigt: Hepatitis, Diabetes, Sars, Vogelgrippe, Aids, aber auch Ebola und Mers seien damit heil- und vorbeugbar.

Außerdem solle die Substanz aber auch Tuberkulose und verschiedene Krebsarten heilen, Myalgien und Schilddrüsenerkrankungen kurieren, bei Schwangerschaftsbeschwerden und Neurosen helfen sowie bei „Schäden, die durch die übermäßige Arbeit am Computer“ entstehen. Auch die Regeneration von radioaktiv geschädigtem Gewebe sei möglich. Neben- oder Wechselwirkungen seien keine bekannt.

Zur Anwendung empfiehlt der Hersteller einen Zeitplan, räumt aber ein, dass es keinen Zwang gibt, sich minutiös an die vorgeschlagenen Einnahmeregeln zu halten, da es sich um ein pflanzliches Präparat handele. Die Basisempfehlung ist aber einfach.

Am ersten Tag solle der Patient ein bis zwei Ampullen des Impfstoffs injiziert bekommen. Vom zweiten Tag an, je nach Ansprache des Patienten, solle die jeweilige Dosis um eine Ampulle erhöht werden und ein- bis zweimal täglich verabreicht werden.

An jedem fünften Tag solle die Anwendung für ein bis zwei Tage unterbrochen werden. Später soll der Patient bei jeder der zwei- bis dreimaligen Gaben pro Tag sieben bis acht Ampullen des Wundermittels erhalten. Nach zwei bis drei Tagen dieser Maximaldosierung solle die Kur ausgesetzt werden. Je nach Anwendungserfolg könne die Impfung später wieder aufgenommen werden.

In Notfällen könne die Injektion auch von Beginn an in einer höheren Dosis verabreicht werden. Der Hersteller weist darauf hin, dass es bei gesunden Patienten bei einer zu hohen Dosierung zu übermäßigen Herzbelastungen, Verdauungsstörungen und anderen schweren Reaktionen kommen könne, während die Behandlung nur kleine Erfolge hervorbringe.

Andererseits wäre eine geringere Dosierung über einen längeren Zeitraum eine „Verschwendung der Medizin“ und würde nicht die angestrebten Ergebnisse hervorbringen. Insofern empfehle sich der beschriebene Behandlungsplan.

Das Wundermittel gebe es bereits seit 23 Jahren, berichtet KCNA, man habe den Westen bislang aber nicht darüber informiert. Europäische Bürger können Kumdang-2 nun aber über ein Vertriebsbüro in Moskau für rund 28 US-Dollar kaufen.

Professor Dr. Choe Chang Sik, Leiter des Institute of Public Health Administration, eine dem Gesundheitsministerium unterstellte Behörde, erklärte, die rasante Verbreitung von Mers in Südkorea bedrohe die Gesundheit der Bevölkerung. Mediziner in aller Welt seien sich einig, dass die Immunisierung der Menschen der Schlüssel zur Prävention und Heilung von Mers sei. Das sei dank Kumdang-2 nun auch möglich.

In Südkorea starben an der Krankheit seit Anfang Juni bisher rund zwei Dutzend Menschen, insgesamt 169 Patienten hatten sich bis Sonntag infiziert. Nach Angaben der südkoreanischen Behörden waren am Wochenende noch mehr als 4000 Menschen, die sich angesteckt haben könnten, in Quarantäne.

Bereits 2006 nach Ausbruch der Vogelgrippe-Epidemie hatten Behörden des Landes gemeldet, ein Gegenmittel zu besitzen. In der vergangenen Woche hatte der kommunistische Nordteil der koreanischen Halbinsel die Entwicklung einer Wunderpille gemeldet: Das Nahrungsergänzungsmittel aktiviere die Körper- und Manneskraft und fördere darüberhinaus die Gesundheit in idealer Weise. Pjöngjang hatte das Mittel im Rahmen einer Liste mit Gütern veröffentlicht, die exportiert werden sollen, um dem Land zusätzliche Einkünfte zu bringen.

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