Generikahersteller

Neue Zentrale: Teva schließt Steuerdeal

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Berlin -

Teva hat einen Steuerdeal mit dem US-Bundesstaat New Jersey geschlossen: Für einen Millionen-Nachlass verlegt der Ratiopharm-Mutterkonzern sein US-Hauptquartier in den Garden State. Der Umzug ist Teil des großen Umstrukturierungsprogramms, das Konzernchef Kåre Schultz dem hoch verschuldeten Generikagiganten verordnet hat.

Es klingt nach einer Win-Win-Situation: Die eine Seite spart 40 Millionen Dollar, die andere gewinnt 247 Millionen. Teva hat einen Vertrag mit der Behörde für Wirtschaftliche Entwicklung des Bundesstaates New Jersey abgeschlossen, der dem Konzern über einen Zeitraum von zehn Jahren Steuererleichterungen in Höhe von 40 Millionen US-Dollar zusichert. Dafür muss der weltgrößte Generikakonzern garantieren, in dieser Zeit mindestens 1000 Jobs an dem Standort zu halten. Vorerst dürfte das gelingen: 843 Stellen will der Konzern von seinem bisherigen US-Hauptquartier bei Philadelphia verlagern, 232 hat er bereits in New Jersey.

Die dortige Niederlassung in der Stadt Parsippany-Troy Hills soll nun massiv ausgebaut werden, auf insgesamt mehr als 32.000 Quadratmeter. „Die Anwesenheit von internationalen Gesundheitskonzernen wie Teva ist von grundlegender Bedeutung für New Jerseys Fähigkeit, sein blühendes Innovations-Ökosystem weiter zu stärken“, lobte New Jerseys Gouverneur Phil Murphy den geplanten Umzug. Außerdem geht die Entwicklungsbehörde von einem Steueraufkommen von 247 Millionen Dollar in den nächsten zehn Jahren aus.

Der Umzug ist Teil der tiefgreifenden Umstrukturierungen, mit denen Schultz das Unternehmen sanieren will. Seit der Actavis-Übernahme vor zwei Jahren lastet ein Schuldenberg von 35 Milliarden Dollar auf dem weltgrößten Generikahersteller. Ende vergangenen Jahres verkündete Schultz, innerhalb von zwei Jahren mittels massiver Einschnitte 3 Milliarden Dollar einsparen zu wollen. Bisher sieht er Teva auf einem guten Weg, dieses Ziel zu erreichen, Analysten waren von den ersten Quartalszahlen 2018 positiv überrascht. Neben der Schließung von Standorten und der Zusammenlegung von Geschäftsbereichen besteht das Sparprogramm vor allem aus der Streichung von 14.000 Stellen, ein Viertel aller Mitarbeiter. Auch von den Entlassungen betroffen: 47 Angestellte in Parsippany.

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