Desinfektionsmittel gegen Corona

Nach Trump-Äußerung: Hersteller warnt vor Einnahme

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Berlin -

Der britische Konsumgüterkonzern Reckitt Benckiser (RB) hat vor der Einnahme von Desinfektionsmitteln zur Behandlung des
Coronavirus gewarnt. „Unter keinen Umständen“ sollten Desinfektionsmittel in den menschlichen Körper verabreicht werden – weder durch Einnahme oder Injektion noch auf irgendeine andere Weise, erklärte der Sagrotan-Hersteller am Freitag.

Der Hinweis wurde nach Äußerungen von US-Präsident Donald Trump veröffentlicht, der am Donnerstagabend (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus Forscher unter anderem dazu ermuntert hatte, Möglichkeiten zu prüfen, Menschen direkt Desinfektionsmittel zu spritzen.

Ein Regierungsexperte hatte zuvor erklärt, dass Bleich- und Desinfektionsmittel den Erreger Sars-CoV-2 zum Beispiel auf trockenen metallischen Flächen wie einer Türklinke rasch abtöteten. Trump nahm darauf Bezug und sagte: „Gibt es einen Weg, wie wir so etwas machen könnten – durch Injektion oder Reinigung ... wäre interessant, das zu prüfen.“ Das sei natürlich Ärzten zu überlassen, fügte Trump hinzu. „Aber es klingt für mich interessant.“

RB zog keinen Zusammenhang zwischen dem Hinweis und Trumps Äußerungen. Der Konzern erklärte, aufgrund von Spekulationen und „Aktivitäten in sozialen Medien“ habe es Anfragen zur internen Verabreichung von Desinfektionsmitteln gegeben.

Auch die Katastrophenschutzbehörde im US-Bundesstaat Washington sprach eine Warnung vor der Einnahme von Desinfektions- oder Reinigungsmitteln aus. „Machen Sie eine schlechte Situation nicht schlimmer“, erklärte die Behörde am Donnerstagabend auf Twitter.

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