Corona-Krise

Mundschutzpflicht in Tschechien

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Berlin -

Alle Menschen in Tschechien müssen im Kampf gegen das neuartige Coronavirus in der Öffentlichkeit eine Mund- und Nasenbedeckung tragen. Das beschloss das Kabinett des populistischen Regierungschefs Andrej Babis am Mittwoch.

Zur Bedeckung von Mund und Nase könnten medizinische Mund- und Atemschutzmasken, aber auch ein Schal, ein Tuch oder eine Sturmhaube dienen, sagte eine Sprecherin des Innenministeriums. Die Maßnahme trete in der Nacht zu Donnerstag in Kraft. Tschechien hatte den Notstand ausgerufen und die Bürgerinnen und Bürger aufgefordert, sich so weit wie möglich zu Hause zu isolieren. Es gibt nach Behördenangaben 464 bestätigte Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus in Tschechien.

Freilich sind selbst einfachste OP-Masken in Tschechien seit Tagen Mangelware. Die Schutzartikel werden mittlerweile auch für medizinisches Personal knapp. Dies dürfte sich nun noch verschärfen. Unterdessen beschlagnahmte die Polizei knapp 700.000 aus dem Lager einer Firma in einem Industriegebiet im nordböhmischen Lovosice. Viele Menschen improvisieren und nähen sich aus bunten Stoffen eigene Gesichtsabdeckungen. Vor Textilwarengeschäften in Prag bildeten sich lange Schlangen.

Nach Einschätzung von Experten gibt es bisher keine wissenschaftlichen Daten für die Wirkung einfacher chirurgischer Masken. „Man denkt immer, man schützt sich selbst mit der Maske, in Wirklichkeit schützt man aber andere“, sagte der Virologe der Virologe Professor Dr. Christian Drosten von der Berliner Charité am Dienstag im NDR-Podcast. Anders sieht das bei sogenannten FFP3-Masken aus, die dicht am Gesicht abschließen und belegbar einen Infektionsschutz gegen Viren bieten. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kann das Tragen einer Maske ein falsches Sicherheitsgefühl erzeugen, so dass etwa eine gute Händehygiene vernachlässigt werde.

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