Italien

Monti lockert Bedarfsplanung

, Uhr

Erst vor drei Wochen hat die neue italienische Regierung unter der Führung von Mario Monti eine Reihe verschreibungspflichtiger Arzneimittel aus der Apothekenpflicht entlassen. Nun nimmt die Technokraten-Regierung erneut Anlauf auf den Apothekenmarkt und will die Niederlassungsbeschränkungen für Apotheken lockern. Ziel ist es, die Anzahl der Apotheken zu erhöhen und deren Verteilung zu verbessern. Dies geht aus einem Entwurf zu einem Liberalisierungsgesetz hervor, mit dem Monti neben den Apotheken auch Vorschriften in anderen Berufsgruppen lockern will.

Aus dem Gesetzentwurf geht hervor, dass in ganz Italien künftig 3000 Einwohner auf eine Apotheke kommen sollen. Für jede weitere Neugründung im selben Planungsbezirk müssen allerdings nur 500 weitere Bewohner vorhanden sein. Um einen zu raschen Anstieg der Apothekenzahl in kleineren Ortschaften mit weniger als 9000 Einwohnern zu verhindern, gilt dort für weitere Neugründungen die Obergrenze von 1500.

Bislang galt die Grenze von 5000 Einwohnern in Planungsbezirken mit weniger als 12.500 Einwohnern. In größeren Ortschaften müssen 4000 Bürger auf eine Apotheke kommen.

Laut Entwurf sollen zudem Bahnhöfe, Flughäfen, Häfen, Autobahn-Raststätten sowie große Hotelanlagen von der Bedarfsplanung ausgeschlossen werden. An diesen Orten sollen die Regionen oder die regionalen Niederlassungen des staatlichen Gesundheitsdienstes sogar selbst Apotheken gründen dürfen.

Ersten Berechnungen des Apothekerverbandes zufolge könnten die Neuregelungen zu mehr als 7000 Neugründungen führen. Am kommenden Donnerstag will die Regierung ihre endgültigen Pläne für das Liberalisierungsgesetz vorlegen.

 

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Neuere Artikel zum Thema
Mehr aus Ressort
Tausende Filialen schließen
USA: Kahlschlag bei Apothekenketten
2500 Packungen illegal nach China verkauft
Paxlovid: Apothekerin aus Innsbruck angeklagt
Weniger Einnahmen, mehr Ausgaben
Krankenkasse rechnet mit Milliardenverlusten

APOTHEKE ADHOC Debatte