Schwere allergische Impfreaktionen

Moderna: Über 300.000 Impfungen sollen zurückgehalten werden

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Berlin -

In Kalifornien ist der Corona-Impfstoff von Moderna in die Schlagzeilen geraten. Der Epidemiologin Dr. Erica Pan zufolge soll eine Charge des Impfstoffs mit mehr als 300.000 Dosen nicht verimpft werden – es sei zu schweren allergischen Reaktionen gekommen, die medizinisch behandelt werden mussten. Die Untersuchungen laufen.

Die betroffene Charge soll zwischen dem 5. und 12. Januar an 287 Abnehmer verteilt worden sein. Diese sollen nun auf andere Impfstoffbestände zurückgreifen, bis eine Untersuchung durch den Hersteller, die Zulassungsbehörde FDA und die Seuchenschutzbehörde CDC abgeschlossen sind. „Aus äußerster Vorsicht und angesichts des äußerst begrenzten Impfstoffangebots empfehlen wir den Anbietern, andere verfügbare Impfstoffbestände zu verwenden“, sagte Pan in einer Erklärung.

Das betroffene Cluster umfasst weniger als zehn Personen: Sie alle hatten den Impfstoff am selben Ort der Gemeinde erhalten und brauchten über einen Zeitraum von 24 Stunden medizinische Hilfe, erläuterte Pan. Ähnliche Cluster seien bislang nicht gefunden worden. Auch sechs Mitarbeiter des Gesundheitswesens in San Diego hatten allergisch auf die Impfstoffe reagiert, nachdem sie am 1. Januar in einem Impfzentrum appliziert wurden.

Dem Hersteller ist bislang kein ähnlicher Fall bekannt: Man „kenne keine vergleichbaren unerwünschten Ereignisse aus anderen Impfzentren, die möglicherweise Impfstoffe aus derselben Charge verabreicht haben“, so eine Stellungnahme von Moderna. Nebenwirkungen und allergische Reaktionen nach Impfungen sind nichts Neues: Auch die CDC erklärten erneut, dass es einige Tage lang zu Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Schwellungen oder Müdigkeit kommen kann. „Dies sind normale Anzeichen dafür, dass der Körper Schutz schafft.“ Schwere Reaktionen sind jedoch äußerst selten: Die Anaphylaxierate betrage etwa 1 zu 100.000, erklärte Pan. Auch in anderen Ländern war es zu schweren Reaktionen und Todesfällen gekommen. Norwegen erwägt daher bereits eine besondere Anpassung der Impfanweisungen mit Blick auf gebrechliche Patienten über 80 Jahren. Bislang konnte jedoch kein Zusammenhang zwischen den Todesfällen und der Corona-Impfung bestätigt werden.

Erneut neue Virus-Variante entdeckt

In Kalifornien haben sich mittlerweile verschiedene Virus-Varianten verbreitet. Vor allem die „L452R-Variante“ sei zunehmend in der genetischen Sequenzierung von Testprobe aufgetaucht. Sie wurde im vergangenen Jahr bereits in anderen Bundesstaaten und Ländern identifiziert und war für mehrere große Ausbrüche verantwortlich. Sie wurde am Wochenende in San Diego und Los Angeles entdeckt. Die Mutation unterscheidet sich erneut von der erstmals in Südengland gefundenen Variante „B117“.

 

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