Schweiz

Ministerium gegen Praxisapotheken

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Das schweizerische Gesundheitsministerium hat die stetige Zunahme der Abgabe von Medikamenten durch Ärzte als „eine beunruhigende Entwicklung und ein echtes Problem“ kritisiert. IMS Health zufolge haben die dispensierenden Ärzte ihren Umsatz 2007 um 9 Prozent und den Absatz um 6,7 Prozent gesteigert, berichtet die Neue Zürcher Zeitung (NZZ). Andere Vertriebskanäle, insbesondere die Apotheken, hätten weniger stark zugelegt.

Gesundheitsökonomen befürchteten, dass Ärzte, die Medikamente sowohl verschreiben als auch verkaufen, ihre Stellung zur Optimierung der Einnahmen aus dem Medikamentenverkauf ausnutzen, heißt es in dem Beitrag. Mittlerweile hätten die Praxisapotheken im ambulanten Bereich einen Anteil von 31 Prozent. Den 1700 Apotheken stehen - vor allem in der Ostschweiz - rund 4000 Praxisapotheken gegenüber.

Auch die schweizerischen Kassen sehen die Entwicklung offenbar mit Skepsis: „Die Wachstumsraten sind erschreckend“, zitiert die NZZ einen Sprecher der Krankenkasse Helsana. Im November hatte Helsana eine Untersuchung vorgestellt, derzufolge die Ärzte mit eigener Praxisapotheke pro Jahr Medikamente im Wert von umgerechnet 183.000 Euro abgeben. Der Gewinn je Praxis liegt demnach im Durchschnitt bei 35.000 Euro. Die Kasse fordert, dass die Ärzte ihren Verkaufspreis um mindestens 10 Prozent reduzieren. Dagegen will der Branchenverband Santésuisse zunächst valide Daten erheben.

Der Ministeriumssprecher hatte gegenüber der NZZ zu bedenken gegeben, dass die Kosten pro Kopf in den 13 Kantonen mit Selbstdispensation geringer seien als im Rest der Schweiz. Auch habe sich die Bevölkerung des öfteren für die Abgabe durch Ärzte ausgesprochen.

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