Mehr Fake-Medikamente als je zuvor APOTHEKE ADHOC, 25.06.2019 17:01 Uhr
Die Anzahl gefälschter Medikamente in Österreich hat im vergangenen Jahr einen noch nie dagewesenen Höchststand erreicht. Das geht aus dem Produktpirateriebericht 2018 hervor, mit dem sich der Finanzausschuss des Nationalrats in seiner heutigen Sitzung befasst hat.
Im Jahr 2018 wurden demnach insgemsamt 38.513 gefälschte Produkte im Wert von mehr als 2,6 Millionen Euro vom österreichischen Zoll beschlagnahmt. Den größten Anteil an den Fälschungen machen illegale Medikamente aus. 10.476 Plagiate und 2639 Sendungen Postsendungen wurden sichergestellt. Noch nie wurden so viele gefälschte und illegale Medikamente sichergestellt. Laut Bericht werden die gefälschten Arzneien vorwiegend über Online-Portale vertrieben, die für den Konsumenten täuschend echt aussähen.
Neben Arzneimitteln gehörten relativ hochwertige Luxuskonsumgüter wie Uhren, Parfums oder Lederwaren oder auch Industrieprodukte wie Maschinen, chemische Stoffe oder Ersatzteile zu den vom Zoll beschlagnahmten Produkten.
Auch Konsumgüter wie Spielzeug, Kosmetika und Lebensmittel fanden die Beamten bei Kontrollen im vergangenen Jahr. Verbraucher werden in dem Produktpirateriebericht ausdrücklich vor den Risiken für die Gesundheit und Sicherheit durch die gefälschten Waren gewarnt.
Finanzminister Eduard Müller sicherte zu, dass das Ministerium Aufklärungsarbeit leisten werde, um für Produktplagiate zu sensibilisieren. Verbraucher sollten sich beim Online-Erwerb von Medikamenten aberstets eines gewissen Risikos bewusst sein, so Müller.