Bangladesch

Mehr als Tausend Tote wegen Dengue-Fieber

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Berlin -

Bei Bangladeschs schlimmsten Dengue-Ausbruch seit Statistikbeginn sind inzwischen mehr als Tausend Menschen an der Krankheit gestorben. Die Todeszahl sei deutlich höher als in den Vorjahren, hieß es aus dem Gesundheitsministerium in Dhaka. 2022 wurden demnach 281 Todesfälle erfasst, im Jahr davor 105. Für das Jahr 2020 sind nur sieben Tote registriert. Die Statistik reicht bis ins Jahr 2000 zurück.
 

Insgesamt habe es in diesem Jahr bereits mehr als 206.000 bestätigte Dengue-Fälle gegeben, hieß es weiter. Das Dengue-Virus wird von Aedes-Stechmücken übertragen, die in tropischen und subtropischen Klimazonen zuhause sind. Sie brüten in stehendem Wasser. Auch in einigen Ländern Südamerikas kam es in diesem Jahr vermehrt zu Dengue-Fällen. Die Regierung Guatemalas rief deshalb sogar den Gesundheitsnotstand aus.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigte sich besorgt wegen der Ausbreitung des Erregers. Inzwischen sei die Hälfte der Weltbevölkerung einer Dengue-Gefahr ausgesetzt, hieß es. Dengue-Fieber wurde früher Knochenbrecher-Fieber genannt, weil es starke Gliederschmerzen verursachen kann. Gegen Dengue gibt es Impfstoffe, allerdings mit teils starken Nebenwirkungen, aber keine speziellen Medikamente, außer solchen, die das Fieber senken.

Klimatische Veränderungen in den Endemie-Gebieten spielten eine Rolle bei der Ausbreitung, sagte kürzlich Sebastian Ulbert, Abteilungsleiter Impfstoffe und Infektionsmodelle beim Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie in Leipzig. „Es wird wärmer und feuchter, die Mückendichte steigt. Die Menschen leben enger beieinander, was eine Übertragung durch die Insekten erleichtert.“

Aedes-Mücken, die Dengue übertragen können, gebe es bei uns auch schon, und Reiserückkehrer brächten das Virus auch hin und wieder mit. Bisher sei es hierzulande aber nicht warm genug, dass sich das Virus gut in den Mücken vermehren und dann übertragen werden könne. Dengue sei keine harmlose Virusinfektion. Kleine Kinder seien vor allem gefährdet.

„In den südeuropäischen Ländern ist das Klima mittlerweile ausreichend, dass in der warmen Jahreszeit die Viren über die Mücken übertragen werden“, hatte Peter Kremsner, Direktor des Instituts für Tropenmedizin, Reisemedizin und Humanparasitologie am Universitätsklinikum Tübingen, kürzlich erklärt. „Auch hier wird es zukünftig eher mehr Übertragungen geben.“

Bangladesch ist nach UN-Angaben eines der am wenigsten entwickelten Länder der Welt. Zudem ist das südasiatische Land sehr dicht besiedelt, weshalb sich das Virus dort besonders gut ausbreiten kann. Ein staatliches Dengue-Impfprogramm gibt es bisher nicht.

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