Nach knapp zwei Jahren Vorbereitungszeit startet der US-Konzern Medco jetzt in schwedischen Apotheken mit einer Software für Interaktionschecks. Das Programm mit dem Titel „Elektroniskt ExpeditionsStod“ (EES) wurde bereits seit Oktober in zehn Apoteket-Filialen getestet und soll nun allen Apotheken angeboten werden. Vertrieben wird die Software von der Firma Apotekens Service; das IT-Dienstleistungsunternehmen war zuvor aus dem Staatsbetrieb ausgegliedert worden und soll mit seinen Angeboten allen Anbietern des liberalisierten Marktes zur Verfügung stehen.
Medco räumte bei der Präsentation zwar ein, dass es in den meisten Apotheken in Europa bereits Programme für Interaktionschecks gebe. Die US-Software soll aber - das Einverständnis des Patienten vorausgesetzt - apothekenübergreifend alle Abgaben erfassen. Laut Medco gehen in Schweden 30 Prozent der Notfallbehandlungen und 10 Prozent aller Krankenhauseinweisungen auf unerwünschte Arzneimittelinteraktionen zurück.
Im Test hatte jeder dritte Interaktionscheck zu Nachfragen der Apothekenmitarbeiter geführt; zahlreiche Verordnungen seien geändert worden, so Medco. Das System soll in Verknüpfung mit elektronischen Rezepten auch Fehler infolge von handgeschriebenen Rezepten vermeiden. 80 Prozent aller Rezepte werden in Schweden elektronisch vom Arzt übermittelt.
Medco ist mit einem Jahresumsatz von zuletzt 51 Milliarden US-Dollar und 20.000 Mitarbeitern in den USA einer der führenden Versandhändler und Pharmacy Benefit Manager (PBM). Seit April 2008 ist Medco Eigentümer der Europa Apotheek Venlo.
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