Der französische Großhändler OCP, eine Tochterfirma von McKesson Europe, hat sich die Apothekenkooperation PHR einverleibt. Auch in Österreich kauft eine McKesson-Tochter zu – der Großhändler Sanova übernimmt Nahrungsergänzungsmittel von Ökopharm.
Der französische Apothekenmarkt ist hart umkämpft. PHR will sich unter dem Dach eines internationalen Konzerns besser für die Zukunft aufstellen. „Der Berufsstand hat die dramatischste Veränderung der vergangenen hundert Jahre erlebt“, so Lucien Bennatan, PHR-Präsident. Man müsse jetzt Investitionen in Innovationen planen und finanzieren.
Apotheker müssten sich auf Veränderungen bei Vergütungsmodellen, Beratungspraxis und Patientenverhalten einstellen. Der Beginn der Digitalisierung und von E-Health stelle Pharmazeuten vor neue Herausforderungen. Als Teil einer internationalen Gruppe erhalte man Zugang zu Entwicklungen und Erfahrungen in vielen europäischen Ländern.
Die beiden Firmen kooperieren bereits seit 25 Jahren. Bei OCP ist man überzeugt, den Apothekern durch das eigene logistische Knowhow und die internationale Ausrichtung „die richtigen Wachstumsimpulse“ geben zu können, ohne ihre Unabhängigkeit zu beschneiden.
1993 war McKesson, damals noch Gehe, beim französischen Großhändler „Office Commercial Pharmaceutique“ mit Sitz in Paris eingestiegen. Das Unternehmen beliefert mit 3600 Mitarbeitern 16.000 Apotheken. Mit 1700 Pharmactiv-Partnerapotheken ist OCP bereits selbst im Apothekenmarkt vertreten.
In Österreich ist eine weitere McKesson-Tochter, der Großhändler Sanova, eine strategische Partnerschaft mit dem OTC-Hersteller Ökopharm eingegangen. Außerdem übernimmt Sanova die Produktserien Ökopharm, Ökomed und BasoVitalzu denen Marken wie Immun 44, SunnySoul und HairCaps gehören. Die Zustimmung der österreichischen Bundeswettbewerbsbehörde zu der Übernahme steht noch aus.
Durch die Akquisition will der Großhändler sein Geschäft mit Eigenprodukten stärken und seine Position als führender OTC-Anbieter in Österreich festigen. Die Nachfolgegesellschaft von Ökopharm wird im Laufe des Jahres zu Nutropia Pharma umfirmieren. Die Produktion in Unternberg soll weiter ausgebaut werden und man will mit den bestehenden Mitarbeitern neue Produkte entwickeln und vermarkten. Zudem sollen Forschungsprojekte weiter vorangetrieben werden.
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