Nicht nur die Herzklappe

Mann mit transplantiertem Schweineherz erholt sich weiter

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Berlin -

Der 57-Jährige, dem weltweit erstmals ein Schweineherz als Ersatzorgan eingesetzt wurde, hat einen weiteren Schritt überstanden. Der Patient sei seit Dienstag nicht mehr an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen, sagte eine Sprecherin des University of Maryland Medical Center in Baltimore am Mittwoch. „Sein Herz schlägt gut. Er erholt sich weiter.“

In einem Meilenstein auf dem Gebiet der Organtransplantation war dem an einer lebensgefährlichen Herzkrankheit leidenden 57-Jährigen das genetisch veränderte Organ am Freitag eingesetzt worden. Die Operation dauerte laut US-Medien rund acht Stunden. Der Patient soll in den kommenden Wochen genau beobachtet werden.

Zuvor war der Patient an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen und wurde über eine extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO) mit Sauerstoff versorgt. Laut Klinikaussagen stand ein menschliches Spenderorgan nicht zur Verfügung.

Es handle sich um einen Mann, der wohl wegen Verletzung der Vorgaben nicht mehr auf der Warteliste für ein Spenderherz gestanden habe und für den das tierische Organ die letzte Alternative zum Tod gewesen sei, hatte der Veterinärmediziner Heiner Niemann von der Medizinischen Hochschule Hannover der dpa gesagt. Sein Überleben über einige Tage zeige, dass das Team zumindest die gefährliche direkte Abstoßungsreaktion in den Griff bekommen habe.

Die sogenannte Xenotransplantation wird seit den 1980er Jahren erforscht. Schweine sind als Spender besonders geeignet, weil ihr Stoffwechsel dem des Menschen ähnelt. Für die Transplantation wurde ein Herz von ganz bestimmten Schweinen genutzt. Das transplantierte Organ stammt wohl aus einem Tier des genetischen Zuchtprogramm GalSafe der Firma Revivicor.

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