Schweiz

Madonna führt Apothekenkette

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Berlin -

Daniele Madonna wird neuer Leiter des Geschäftsbereichs Einzelhandel der Galenica-Gruppe. Der Apotheker übernimmt die Retail-Abteilung beim Schweizer Pharmahändler im vierten Quartal.

Zurzeit ist Madonna noch Geschäftsführer von Coop Vitality, einem Joint Venture von Galenica und Coop. Ende des Jahres löst er Jean-Claude Clémençon ab, der sich nach dem Börsengang von Galenica am 7. April auf seinen CEO-Posten konzentrieren will. Madonna ist seit 2004 für die Galenica-Gruppe tätig. Er begann als Geschäftsführer einer Apotheke im Schweizer Tenero und stieg innerhalb von zehn Jahren zum CEO von Coop Vitality mit heute 70 Apotheken auf.

Als Retail-Chef der Galenica-Gruppe trägt er nun die Verantwortung für 5000 Mitarbeiter, die zuletzt einen konsolidierten Nettoumsatz von 1,4 Milliarden Schweizer Franken (1,28 Milliarden Euro) erwirtschafteten.

Galenica ist der führende Pharmahändler in der Schweiz. Zum Netzwerk gehören rund 500 eigene, als Joint Venture oder von unabhängigen Partnern betriebene Apotheken. Außerdem gehören die Versandapotheke Medservice, das Blisterzentrum Medifilm und der Ärztegrossist Pharmapool zur Gruppe. Auch OTC-Marken wie die Traditionsmarken Algifor, Merfen und Perskindol sowie Anti Brumm werden von Galenica vertrieben.

Nicht mehr zur Gruppe gehört die Pharmasparte Vifor. Bereits 2014 hatte Galenica angekündigt, die beiden Geschäftsbereiche – Pharma und Großhandel/Retail – künftig als eigenständige Unternehmen führen zu wollen. Da Produkte wie Ferinject/Injectafer, Venofer und Mircera mittlerweile knapp 1,2 Milliarden Schweizer Franken erlösen, war die Zeit für die Aufspaltung gekommen. Zum Vergleich: Im Bereich Santé (Großhandel, Apothekenkette, OTC-Marken) erlöst Galenica rund drei Milliarden Franken.

Eigentlich sollte Vifor schon Ende 2016 als eigenständiges Unternehmen an die Börse gehen. Im April legte der Geschäftsbereich Santé schließlich als eigenständiges Unternehmen einen Börsengang hin. Dass man sich in Bern für diesen Weg entschieden hat, hängt mit dem Kapitalbedarf von Vifor zusammen. Das Interesse an der wachstumsstarken Pharmasparte wäre bei den Anlegern zwar womöglich größer gewesen. Allerdings braucht Vifor Geld, um als globaler Anbieter mitspielen zu können. Bislang hatte der Konzern für seine Produkte Vertriebspartner eingespannt; die jüngsten Übernahmen etwa des US-Herstellers Relypsa zeigen aber, dass die Schweizer selbst vorne mitspielen wollen.

Galenica war ursprünglich eine Apothekergenossenschaft, doch ab 1996 überzeugte Etienne Jornod als neuer Konzernchef die Pharmazeuten von einem Strategiewechsel. „Ich sagte ihnen: Wenn wir alles so beibehalten, sind wir bald weg vom Fenster.” Nach fünf Stunden Diskussion stimmten die anfänglich skeptischen Aktionäre im Dezember 1999 bei einer außerordentlichen Generalversammlung mit 76 Prozent dafür, auch andere Anleger zuzulassen.

Knapp ein Viertel sicherte sich Stefano Pessina, heute Chef von Walgreens Boots Alliance. Galenica konnte mit dem Geld ein gigantisches, automatisiertes Distributionszentrum bauen. Gleichzeitig wurden eigene Apothekenketten aufgebaut. Im Frühjahr verabschiedete sich Pessina.

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