Atemwegserkrankungen und Unterernährung

Krankheit X: WHO findet Ursache

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Genf/Kinshasa -

Das Rätsel um die „Krankheit X“ im Kongo scheint gelöst: Sie ist eine Mischung aus unterschiedlichen Erkrankungen und Unterernährung. In 430 Laborproben wurden Malaria, Grippe, Rhinoviren, Coronaviren und andere Viren nachgewiesen, teilte die WHO mit.

„Insgesamt deuten die Ergebnisse darauf hin, dass eine Kombination aus häufigen und saisonalen viralen Atemwegsinfektionen und Falciparum-Malaria in Verbindung mit akuter Unterernährung zu einem Anstieg schwerer Infektionen und Todesfälle führte, von denen Kinder unter fünf Jahren unverhältnismäßig stark betroffen waren“, erklärt die WHO. Weitere Labortests würden durchgeführt, während an der Sicherstellung der Gesundheitsversorgung in der Region gearbeitet werde, hieß es weiter. Darüber hinaus wurden Multidisziplinäre Krisenreaktionsteams entsandt, um den Vorfall zu untersuchen und die Maßnahmen vor Ort zu verstärken.

Mehr als 130 Tote

In der Region Panzi in der südwestlichen Provinz Kwango waren seit Ende Oktober Hunderte Menschen erkrankt. Einen Monat später schlugen die örtlichen Behörden Alarm. Die Erkrankten litten an grippeähnlichen Symptomen, darunter Fieber, Schnupfen, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Atembeschwerden. Die WHO sprach von 48 Toten, die örtlichen Behörden gingen zuletzt von mehr als 130 Toten aus.

Unter den Erkrankten waren auch besonders viele Kinder unter fünf Jahren. Etwa 40 Prozent der Menschen in der Region sollen unterernährt sein, bei den Kindern wird der Anteil sogar auf 60 Prozent geschätzt. Laut WHO nahm die akute Unterernährung in den vergangenen Monaten sogar noch zu. Wer nicht ausreichend ernährt ist und dem dadurch Nährstoffe fehlen, hat ein viel höheres Risiko, durch verschiedene Erreger schwer zu erkranken.

Zunächst war es für die kongolesischen Gesundheitsbehörden schwierig, gute Proben aus der entlegenen Region zu bekommen. Nach Angaben der afrikanischen Gesundheitsbehörde CDC Africa dauerte es drei Tage, um von der Hauptstadt Kinshasa in das Gebiet zu gelangen, auch weil die Straßen dorthin in einem sehr schlechten Zustand sind. Zahlreiche Proben aus Panzi hätten zunächst auch nicht verwendet werden können.

Kampf gegen Unterernährung

Der ganze Vorgang verdeutliche laut WHO, wie sehr bestimmte Bevölkerungsgruppen durch weit verbreitete Infektionskrankheiten belastet sind. Besonders die Unterernährung müsse bekämpft werden.

Auch der deutsche Infektiologe und Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin, Torsten Feldt, hatte erklärt, dass die Gesundheitssysteme in solchen entlegenen Regionen generell gestärkt werden müssten – „nicht nur der Schutz vor Ausbrüchen, die uns betreffen können“. Es gebe eine Reihe von effektiven Präventionsmaßnahmen, die vor allem Kinder schützen können, meinte Feldt. Dazu gehörten zum Beispiel mit Insektiziden imprägnierte Bettnetze gegen Stechmücken.

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