Dänemark

Kommission prüft Liberalisierung

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Berlin -

Im Koalitionsvertrag hatte die neue dänische Regierung Dänemarks im Oktober angekündigt, den Apothekenmarkt „modernisieren“ zu wollen. Auf der Grundlage von Erfahrungen aus den Ländern Schweden, Norwegen, Großbritannien, Niederlande und Irland soll eine Kommission prüfen, wie sich mehr Wettbewerb schaffen lässt. Was das für Fremd- und Mehrbesitzverbot und Niederlassungsbeschränkungen zu bedeuten hat, ist derzeit noch unklar.

 

Die „Kommission für Entwicklungsmöglichkeiten auf dem Apothekenmarkt“ („Kommissorium for undersøgelse af muligheder for modernisering af apotekersektoren“) hat bereits ihre Arbeit aufgenommen: Bis zum Jahresende sollen der Regierung Vorschläge zu einem Gesetzentwurf unterbreitet werden. In der Kommission sitzen neben Vertretern aus dem Gesundheitsministerium auch Experten aus den Wirtschafts- und Finanzressorts sowie Vertreter der Wettbewerbs- und der Arzneimittelbehörde.

Der Expertenrat hat unter anderem den Arbeitsauftrag bekommen, anhand der Beispielländer zu untersuchen, wie sich eine Deregulierung des Apothekensektors auswirken würde. Zudem sollen die Aufgaben der Krankenhausapotheken erneuert werden: Die Regierung erwartet eine „detaillierte Bewertung der Möglichkeit, dass die Klinikapotheken Medikamente direkt an die Bürger verkaufen“. Die Regierung hat außerdem angekündigt, dass insbesondere in den Bereichen OTC-Vertrieb, Internethandel und Shop-in-Shop-Apotheke der Wettbewerb und die Effizienz gesteigert würden.

Bislang gibt es in Dänemark ein Fremd- und Mehrbesitzverbot sowie eine strenge Bedarfsplanung. Der Verkauf von einigen OTC-Medikamenten außerhalb von Apotheken ist erlaubt. Als eine ihrer letzten Amtshandlungen hatte die rechtskonservativ-liberale Koalition im vergangenen Jahr einige Hürden für Pick-up-Stellen beseitigt.

 

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