Covid-Impfaktion in Apotheke

Kochsalz-Impfung: Apotheker vor Gericht

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Berlin -

In einer Apotheke im Tiroler Oberland müssen sich Ende des Monats zwei Apotheker und zwei Ärzte vor Gericht behaupten. Der Vorwurf: Fälschung von Beweismitteln. Im Herbst 2021 sollen von den Beklagten zwei Termine zur Impfung gegen das Corona-Virus organisiert worden sein, an denen aber statt eines Impfstoffs nur Kochsalzlösung verabreicht wurde. Die „Geimpften“ haben auf diese Weise ein Zertifikat ausgestellt bekommen, das ihnen während der Pandemie mehr Freiheiten verschaffte.

Ein Apothekeninhaber im Tiroler Oberland soll im Oktober und November 2021 an zwei Nachmittagen eine Impfaktion organisiert haben, bei der Kochsalzlösung statt eines Impfstoffes verabreicht worden ist. An der Aktion sollen ein weiterer Apotheker und zwei Ärzte beteiligt gewesen sein. Insgesamt 129 Menschen soll so unrechtmäßig ein Impfzertifikat ausgestellt worden sein.

Dritte Ärztin wurde getäuscht

Die notwendigen Eintragungen in das E-Impfpassregister sollen von einer dritten Ärztin gemacht worden sein, die jedoch von dem Betrug nichts gewusst haben soll, sondern glaubte, dass echter Impfstoff verabreicht wurde. Die getäuschte Ärztin soll bei der Aktion die einzige beteiligte Ärztin gewesen sein, die die Befugnisse hatte, die Daten in der elektronischen Gesundheitsakte (ELGA) einzutragen.

129 ausgestellte Zertifikate

Wegen des Teils langen Anreiseweges ist es möglich, dass den 129 Geimpften bewusst war, dass sie keinen echten Corona-Impfstoff gespritzt bekommen haben. Dies sei aber nicht Thema des jetzigen Prozesses.

Der Strafprozess wird am 29. April vor dem Bezirksgericht Landeck starten. Ein zweiter Termin ist am 15. Mai angesetzt. Den Beklagten droht bei Verurteilung bis zu ein Jahr Freiheitsstrafe oder eine Geldstrafe von bis zu 720 Tagessätzen.

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