Tschechien

Klinikärzte können zu Hause bleiben APOTHEKE ADHOC, 23.02.2011 12:00 Uhr

Berlin - 

Tschechiens Krankenhäusern droht offenbar doch keine Abwanderungswelle der Ärzte. Nach monatelangem Tarifstreit haben sich die Mediziner und Gesundheitsminister Leos Heger auf einen Kompromiss geeinigt: Zwischen 3000 und 5000 tschechische Kronen (umgerechnet 120 bis 200 Euro) sollen die Ärzte ab sofort mehr verdienen. Bis 2013 sollen sich die Gehälter, die derzeit umgerechnet zwischen 1000 und 3000 Euro liegen, verdoppeln. Für einige Protestanten scheint die Vereinbarung zu spät zu kommen.

Seit Herbst haben fast 4000 der etwa 19.000 tschechischen Krankenhausärzte ihren Job gekündigt. Unter dem Motto „Danke, wir gehen!“ drohten die Mediziner mit einer Massenabwanderung, vor allem nach Deutschland.

Nach der Einigung hat der tschechische Ärzteverband seine Mitglieder nun dazu aufgerufen, ihre Kündigungen zurückzunehmen. Viele Ärzte, die ihre Arbeit aufgegeben hatten, stehen nun jedoch vor verschlossenen Türen: Die Krankenhäuser haben die Stellen inzwischen neu besetzt. Neben der Gehaltserhöhung will sich der Minister daher auch dafür einsetzen, dass arbeitslose Mediziner an anderen Kliniken Neuanstellungen bekommen.