USA

Klinikärzte hören auf Apotheker

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In den USA werden Apotheker immer stärker in die stationäre Betreuung von Patienten einbezogen. Wie eine Umfrage der amerikanischen Gesellschaft für Pharmazeuten im Gesundheitswesen (ASHP) ergab, berücksichtigen Klinikärzte bei ihren Verordnungen häufiger die Ratschläge der Apotheker. Drei von vier Krankenhäusern gaben an, in mindestens 95 Prozent aller Fälle prüfe ein Pharmazeut vor der ersten Applikation die Medikation. Noch vor drei Jahren war diese Kontrollfunktion bei der Pharmakotherapie in nicht einmal der Hälfte aller Krankenhäuser etabliert gewesen.

In drei von vier Kliniken beantworten die Arzneimittelexperten heute Fragen zur Dosisanpassung, pharmakokinetischen Eigenschaften von Medikamenten sowie zu Antibiotika. In der Hälfte aller Häuser bieten Apotheker Ernährungsberatungen an. Für Schulungen von Patienten mit Antikoagulanzientherapie sind in 40 Prozent aller Kliniken die Pharmazeuten zuständig. In einem Drittel der amerikanischen Krankenhäusern gibt es inzwischen ein Schichtsystem, das sicherstellt, dass rund um die Uhr nicht nur Ärzte, sondern auch Apotheker anwesend sind.

In den vergangenen Jahres haben sich die Apotheker offenbar ein großes Vertrauen erarbeitet: 98 Prozent aller Kliniken bescheinigen der pharmazeutischen Beratungsleistung eine hohe Akzeptanz. Im Jahr 2001 hatten lediglich 73 aller Kliniken die Leistung der Apotheker in diesem Maße wertgeschätzt. Allerdings gibt es in den USA inzwischen einen Mangel an qualifizierten Krankenhausapothekern: 6 Prozent der vorgesehen Stellen sind nicht besetzt.

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