Ein Bündnis von US-Bundesstaaten geht rechtlich gegen millionenschwere Boni-Pläne des umstrittenen Schmerzmittel-Herstellers Purdue Pharma vor. Es gehe um Sondervergütungen in Höhe von 38 Millionen Dollar (rund 34,6 Millionen Euro), die das Unternehmen trotz seines Insolvenzantrags auszahlen wolle, sagte New Yorks Generalstaatsanwältin Letitia James.
Um die Sonderzahzlungen zu verhindern, habe die aus 23 Bundesstaaten und dem Regierungsbezirk Washington DC bestehende Allianz Widerspruch beim zuständigen Insolvenzgericht in New York erhoben. Die Mundipharma-Schwesterfirma steht mit seinem Schmerzmittel Oxycontin im Zentrum einer Klagewelle gegen Firmen, die für die grassierende Medikamentensucht und Drogen-Epidemie in den Vereinigten Staaten mitverantwortlich gemacht werden. Mit dem Insolvenzverfahren will Purdue zahlreiche Klagen beilegen.
Die Firma der lange vor allem durch ihr Mäzenatentum bekannten Familie Sackler soll in eine Stiftung umgewandelt werden. Doch der Deal wird von vielen Klägern abgelehnt. Purdue könne nicht behaupten, kein Geld für Gläubiger zu haben, und zugleich Millionen an Boni auszahlen wollen, argumentiert Staatsanwältin James. „Das Unternehmen muss zur Verantwortung gezogen werden“. Purdue erklärte in einer Stellungnahme, dass es um die Genehmigung bereits langjährig bestehender Vergütungsprogramme durch das Insolvenzgericht gehe und nicht um neue Pläne.
Diese Programme seien notwendig, um Mitarbeiter zu halten, die entscheidend für den Erhalt des Unternehmens und damit letztlich im Interesse der amerikanischen Öffentlichkeit seien. Diesen Beschäftigten ihre „faire Entlohnung“ zu verweigern, werde dazu führen, dass sie den Konzern verlassen. Dadurch werde der Unternehmenswert zerstört und damit sei niemandem geholfen, heißt es in dem Statement von Purdue.
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