Discountmärkte in den USA kämpfen seit Langem erbittert um Marktanteile im Arzneimittelgeschäft. Doch der Preiskampf ist Medienberichten zufolge überhitzt: Ein Sprecher der Supermarktkette Cocso erklärte, dass das 4-Dollar-Angebot der Konkurrenten Wal-Mart, Target und neuerdings Kroger in Texas nicht rentabel sein könne. Cosco habe anfangs versucht, das Angebot zu halten, doch alleine durch Arbeitszeit, Lagerhaltung und Buchführung entstünden höhere Kosten pro Medikament.
Seit 2006 bietet Wal-Mart mehrere hundert verschreibungspflichtige Generika zum Einheitspreis von 4 US-Dollar an. Der Discounter Target ließ sich auf den Preiskampf ein und kopierte das Angebot. Hinter dem Pauschalangebot vermuteten Kritiker von Anfang an eine Lockvogel-Strategie: Mit dem Verlustgeschäft würden Kunden angezogen, die dann gleich ihre gesamten Einkäufe bei Wal-Mart und Co. machten. Vor allem Menschen ohne Versicherungsschutz nutzen offenbar das Pauschalangebot. Bei Einführung des Modells hatte Wal-Mart erklärt, keine Verluste mit dem Geschäft zu machen. Gegenüber amerikanischen Medien wollte jedoch zuletzt keiner der Discounter mehr Angaben zu den Gewinnmargen machen.
Konkurrenten treten mit anderen Offerten in der Preisschlacht. Cosco versucht das unrentable Geschäft mit einer Mengenausweitung zu kontern: Die Kette hat die Vorzugspackung von 90 auf 100 Pillen vergrößert und damit den Konkurrenten Walgreens ausgestochen. Die Supermärkte von Albertsons halten mit einer Tiefpreisgarantie dagegen, allerdings müssen Kunden hier nach dem Rabatt fragen.
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