Schweden

Kette macht Speed-Dating mit Apothekern

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Berlin -

Die Personalprobleme der schwedischen Apothekenketten werden immer gravierender: Weil immer weniger Absolventen von den Universitäten kommen, suchen die Unternehmen händeringend nach ausländischen Fachkräften. Die staatliche Kette Apoteket geht bei der Mitarbeitersuche neue Wege: Bei einem Massen-Bewerbungsgespräch interviewte die Personalabteilung zeitgleich 90 ausländische Pharmazeuten.

 

Apoteket hatte gezielt Apotheker angesprochen, die im Ausland Pharmazie studiert haben und in Schweden außerhalb der Apotheke arbeiten. In der vergangenen Woche kam es dann zum Speed-Dating: Knapp zehn Mitarbeiter der Personalabteilung unterhielten sich abwechselnd jeweils 15 Minuten mit jedem Bewerber.

Einer Konzernsprecherin zufolge kamen die Fachkräfte aus allen Teilen der Welt, die meisten aber aus Russland, Irak, Iran, Italien oder den Niederlanden. Auch deutsche Bewerber waren dabei. Die Aktion war erfolgreich: Bei mehr als zehn Apothekern gebe es nur noch bürokratische Probleme mit der Übersetzung oder der Anerkennung von Abschlüssen, danach könnten sie sofort in einer Apotheke abfangen.

 

 

Die Kette hat neue Mitarbeiter bitter nötig: Im Sommer 2009 war Apoteket zerschlagen worden; rund 300 Standorte verblieben beim ehemaligen Staatsbetrieb. Seitdem hat die Kette aber ein für schwedische Verhältnisse rasantes Wachstum hingelegt: 70 neue Apotheken wurden eröffnet; der Konzern sucht inzwischen mehr als 60 Mitarbeiter. Auch der Regierung und den Mitbewerbern ging die Expansion zu schnell: Apoteket darf vorerst keine neuen Apotheken mehr eröffnen.

Mit den Personalproblemen ist Apoteket nicht allein: Schwedens größte private Apothekenkette Apotek Hjärtat beschäftigt seit dem vergangenen Jahr einen Personaldienstleister, um Pharmazeuten im Ausland für eine Beschäftigung in Schweden zu begeistern.

 

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