Österreich

Kammer bezahlt Botendienste

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Berlin -

In der Steiermark bieten Apotheker ihren Patienten derzeit einen neuen Service an: Per Botendienst sollen Patienten auch zu Hause versorgt werden, ohne in die Apotheke kommen zu müssen – zumindest im Notfall. Auf lange Sicht, so die Strategie, könnte aber auch der Not- und Wochenenddienst ersetzt werden. Die Kosten trägt der Patient nur anteilig – den Großteil übernimmt: die Apothekerkammer.

 

Seit etwa einem Monat machen 60 Apotheken der Stadt Graz ihre Kunden mit Flyern, Postern und über die Medien auf ihr neues Angebot aufmerksam: Die Patienten können in der Apotheke anrufen, sich zunächst pharmazeutisch beraten lassen und gegebenenfalls den Botenservice bestellen. Der Kurier holt dann per Fahrrad oder Hybrid-Taxi das Rezept ab, bringt es in die Apotheke und fährt mit dem Medikament im Gepäck zurück zum Kunden. Auch kühlpflichtige Arzneimittel können transportiert werden.

Pro Auftrag entstehen Kosten von18 Euro, davon bezahlt 5 Euro der Patient, die Apothekerkammer Steiermark übernimmt die restlichen 13 Euro.

Die Beteiligung an dem Kurierdienst sei „gut für das Image der Kammer“, sagt Präsident Dr. Gerhard Kobinger. Schließlich komme der neue Service dem Wohle der Bevölkerung zu Gute. Bezahlt werden die Kuriere daher aus dem Etat der Öffentlichkeitsabteilung. Weil der Zustelldienst ein Zusatzangebot sei, handele es sich um eine klassische „Win-Win-Situation“, sagt Kobinger, der mit seiner Offizin ebenfalls an dem Service teilnimmt.

Auf lange Sicht will der Kammerpräsident mit dem Botendienst „unnötige Nacht- oder Wochenenddienste“ ersetzten. Insbesondere Landapotheken beschwerten sich oft über Schichten, in denen sie keinen einzigen Kunden sähen. Von Graz aus soll der Bote mit den Arzneimitteln dann in die umliegenden Dörfer fahren. Schon sechs Apotheken bieten den neuen Kurierdienst auch während ihrer Nachtschichten an.

 

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