USA

Kalifornien kappt Zuzahlungen APOTHEKE ADHOC, 29.05.2015 16:02 Uhr

Nationaler Vorreiter: In Kalifornien müssen Patienten künftig maximal 500 US-Dollar pro Monat für Arzneimittel zuzahlen. Foto: Elke Hinkelbein
Berlin - 

In Kalifornien müssen Patienten künftig maximal 500 US-Dollar pro Monat für Arzneimittel zuzahlen. Dies teilte Covered California, eine staatliche Agentur, die Krankenversicherungstarife vermittelt, mit. Nach eigenen Angaben ist der Küstenstaat damit nationaler Vorreiter.

Bislang gehen in den USA die meisten Patienten in Vorleistung; erst wenn bestimmte Summen überschritten werden, springt ihre Versicherung ein. Bei Chronikern können teure Arzneimittel daher die Existenz gefährden. Menschen mit Arthritis, Multipler Sklerose, HIV oder Hepatitis sind auf gemeinnützige Institutionen angewiesen.

Covered California hat die Aufgabe, Menschen bei der Suche nach einer passenden Krankenversicherung zu helfen. Die Agentur war im September 2010 als Reaktion auf die Gesundheitsreform von Präsident Barack Obama gegründet worden, den sogenannten Patient Protection and Affordable Care Act (ACA). Ab 2016 sollen nur noch Tarife vermittelt werden, bei denen die monatliche Zuzahlung gedeckelt ist – je nach Produktgruppe auf 150 bis 500 Dollar.

Zunächst gilt diese Vorgabe nur für jene 2,2 Millionen Menschen, die sich mit Hilfe von Covered California selbst um ihre Krankenversicherung kümmern. Allerdings ist auch ein Gesetz in Planung, das auch die Zuzahlung in Tarifen deckelt, die von den Arbeitgebern bezahlt werden. In anderen Staaten gibt es ähnliche Planungen.

Die Pharmaindustrie unterstützt die Vorhaben, schon um den Ruf nach Preisnachlässen zu entkräften. Die Krankenversicherer warnen dagegen vor steigenden Beiträgen für alle Versicherten. Nach Angaben von Covered California müssen alle Versicherten im ersten Jahr weniger als ein Prozent mehr zahlen.