Schweiz

Jede vierte Apotheke bangt um ihre Existenz

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Berlin -

Fast 1800 Apotheken gibt es in der Schweiz. In absoluten Zahlen ist dieser Wert zwar gestiegen, gemessen an der Bevölkerungszahl sei die Zahl der Apotheken seit 2005 aber rückläufig, so der Schweizerische Apothekenverband PharmaSuisse. Jede Vierte von ihnen befinde sich außerdem laut einer Studie in einem Rentabilitätsengpass.

2015 betrug der mittlere Umsatz einer Apotheke rund 2,98 Millionen Schweizer Franken, wie aus der Rollenden Kostenstudie in der Apotheke (RoKA) hervorgeht. Dabei handelt es sich um eine jährliche Online-Befragung unter den Schweizer Apotheken im Auftrag von PharmaSuisse. Demnach haben Schweizer Apotheken zwar rund 160.000 Franken mehr als im Vorjahr umgesetzt. Doch satte 26 Prozent der Apotheken erwirtschaften weniger als 50.000 Franken Betriebsgewinn (EBITDA).

Im Durchschnitt habe sich die Bruttoarge – Umsatz netto minus Warenaufwand netto – im Vorjahresvergleich um 60.000 Franken erhöht, weist aber laut der Studie je nach Apothekengröße hohe Abweichungen auf. Zu schaffen machen insbesondere den kleineren Betrieben laut dem Apothekerverband die vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) mehrfach verordneten Preissenkungen, die Medikamentenabgabe durch Ärzte, aber auch ungünstige Standorte.

Gleichzeitig ist die Zahl der Apotheken seit 2014 von 1764 auf 1792 Ende 2016 leicht angestiegen. Auf Anfrage der Schweizer Tageszeitung Blick verwies eine Sprecherin jedoch darauf, dass im gleichen Zeitraum auch die Bevölkerung gewachsen sei.

Gemessen an der Bevölkerungszahl sei die Zahl der Apotheken seit 2005 sogar rückläufig. Demnach kamen damals 2,24 Apotheken auf 10.000 Einwohner. Im vergangenen Jahr waren es noch 2,14. Damit hat die Schweiz im Europavergleich eine der geringen Apothekendichte. In Deutschland kommen auf 10.000 Einwohner 2,5 Apotheken, in Frankreich 3,3, in Belgien 4,4 und in Spanien sogar 4,7.

Nach Angaben der Studie sind rund 37.4 Prozent der Schweizer Apotheken im Besitz einer Kette. 16 Prozent der Apotheken sind „im Merfachbesitz“, das heißt einem Apotheker gehören zwei bis fünf Apotheken. Fast die Hälfte der Apotheker (46,6 Prozent) führt ihre Apotheke als Einzelstandort.

Für die Online-Umfrage des Geschäftsjahres 2015 sind 1636 Einladungen versendet worden, wovon 1248 Fragebogen ausgewertet werden konnten. Nach Auswertung erhalten alle teilnehmenden Apotheken einen Vergleich der eigenen Antwort mit dem Landesdurchschnitt, sowie einer simulierten Referenzapotheke mit ähnlichen Eigenschaften wie die eigene Apotheke.

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