Fachkräftewanderung

Ärzte verlassen Italien

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Berlin -

Immer mehr Mediziner verlassen Italien. Zwischen 2009 und 2013 seien mehr als 5000 Ärzte wegen der schlechten Arbeitsbedingungen ausgewandert, meldete der Branchendienst Doctor33.

„Das Phänomen der Ärzteabwanderung wird ernste Konsequenzen für unser Gesundheitssystem haben“, sagte Walter Ricciardi, Direktor der Nationalen Beobachtungsstelle für Gesundheit in den italienischen Regionen, bei der Vorstellung des Jahresberichts 2013.

Die italienischen Ärzte, so Ricciardi, verließen das Land nicht aus eigener Entscheidung, sondern das bestehende System vertreibe sie. Der Grund sei offensichtlich: „Rund 8000 junge Leute schließen jedes Jahr das Medizinstudium ab. Dem stehen nur 3000 verfügbare Facharztstellen gegenüber.“ Das bedeute, dass jährlich etwa 5000 Uniabsolventen nicht wüssten, was aus ihrer Zukunft werde.

Das Paradoxe sei, dass Italien für die Ausbildung der Ärzte bezahle, aber dann dabei zusehe, wie die ausgebildeten Mediziner das Land verließen, so Ricciardi. Bereits jetzt arbeiteten Tausende italienischer Ärzte in Großbritannien. Auch in Deutschland, Frankreich und der Schweiz sei die Zahl der italienischen Spezialisten hoch.

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