Irland

Jede dritte Apotheke überfallen

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Berlin -

Diebstahl, Raub, Einbruch: In Irland klagen die Apotheker darüber, zunehmend ins Visier von Straftätern zu geraten. Bei einer Umfrage des irischen Apothekerverbandes gaben 75 Prozent der 200 Teilnehmer an, im vergangenen Jahr Opfer eines Verbrechens geworden zu sein. 84 Prozent aus dieser Gruppe wurden sogar mehrfach von Kriminellen heimgesucht. Die Apotheker fordern von der Politik mehr Polizeipräsenz und härtere Strafen.

Die Rangliste der Delikte gegen Apotheken führt Diebstahl mit 91 Prozent der Fälle an, gefolgt von Raubüberfällen mit 30 Prozent. Meist werden Kosmetik und Parfums entwendet, Geld wurde 2013 aus jeder sechsten Apotheke gestohlen. Immer häufiger sind die Täter bewaffnet – mittlerweile in jedem zweiten Fall.

Die meisten Apotheker haben bereits aufgerüstet: In 92 Prozent der Offizinen hängen Videokameras, drei von vier Apothekern haben einen Wachschutz organisiert.

Dass Apotheken trotzdem immer häufiger bestohlen oder sogar überfallen werden, hängt aus Sicht der Pharmazeuten mit der unzureichenden Ahndung zusammen: Angesichts der überlasteten Gerichte müsse sich Dieben regelrecht der Eindruck aufdrängen, mit ihren kriminellen Aktivitäten ungestraft davon zu kommen, so Verbandsvize Daragh Connolly.

Auch in der breiten Öffentlichkeit würden Übergriffe auf Geschäfte vielfach als Verbrechen ohne Opfer gesehen, so Connolly. Verbrechen gefährdeten aber die Sicherheit der Mitarbeiter und in der Folge ihre Arbeitsmoral sowie die Unternehmen an sich und die damit verbundenen Arbeitsplätze. Connolly spricht von Schäden, die weit über die direkten Verluste hinaus gingen.

Der Apothekerverband fordert nicht nur mehr Präsenz der Polizei, sondern auch eine schärfere Verfolgung der Täter und härtere Strafen. „Unsere Erfahrungen sollten ein eindeutiges Zeichen für die Behörden sein, dass, wenn nicht sofort Maßnahmen ergriffen werden, kriminelle Personen die Apotheken und andere Einzelhändler auch in Zukunft als ein leichtes Opfer sehen werden.“

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