Spanien

Hersteller sollen auf Zinsen verzichten APOTHEKE ADHOC, 24.02.2012 14:20 Uhr

Berlin - 

Spaniens öffentliche Krankenhäuser schulden Pharma- und Medizintechnikunternehmen rund 12 Milliarden Euro. In einem Beschwerdebrief haben sich die Pharmahersteller daher vor wenigen Wochen bei Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy über Zahlungsverzögerungen von über einem Jahr beklagt. Rajoy hat den Brief offenbar zur Kenntnis genommen: Laut Informationen der Financial Times Deutschland (FTD) steht das Kabinett in Madrid kurz davor, eine neue Kreditlinie zu bewilligen.

Öffentliche Institutionen sollen 30 Milliarden Euro erhalten, um ihre Außenstände zu begleichen. Damit könnten die Krankenhäuser ihre Schulden bei der Pharmaindustrie in jedem Fall ablösen. Doch laut FTD bekommen die Konzerne ihr Geld nur dann, wenn sie im Gegenzug auf die Einforderung von Verzugszinsen in Höhe von 8 Prozent verzichten. Der spanische Pharmaverband Farmaindustria bewertet den Schritt der Regierung zwar positiv, befürchtet jedoch, dass 30 Milliarden nicht ausreichen, um alle Schuldner der Gemeinden und Regionen zu entschädigen.