In Italien sorgt ein Bestechungsskandal bei der Arzneimittelaufsicht für Schlagzeilen: Medienberichten zufolge wurde gegen den Vizepräsidenten der Behörde, Pasqualino Rossi, ein Haftbefehl erlassen. Rossi ist zugleich einer der höchsten Vertreter Italiens bei der europäischen Zulassungsbehörde EMEA.
Einem Polizeibericht zufolge hatten Arzneimittel-Hersteller die italienische Behörde bestochen. Gefälschte Studiendaten sollten demnach die Zulassung der meist generischen Präparate ermöglichen. Mehrere ranghohe Beamte der Behörde sowie Vertreter von fünf Pharmakonzernen wurden festgenommen.
Der Skandal kam bei einem Routinevergleich zwischen einem Originalpräparat und der generischen Variante ans Tageslicht: Für das Generikum lagen weniger Studienergebnisse vor als im Zulassungsverfahren angegeben, andere Daten waren manipuliert.
Einem Bericht der italienischen Tageszeitung „La Republica“ zufolge sind die Pharmakonzerne Bayer und GlaxoSmithKline in den Fall verwickelt. Eine Sprecherin der italienischen Bayer-Landesgesellschaft sagte, die Ermittlungen seien nicht gegen den Konzern gerichtet. Über das Vorgehen der vermeintlich betroffenen Mitarbeiter habe das Unternehmen jedenfalls keine Kenntnis. Ein GSK-Sprecher dementierte die Vorwürfe grundsätzlich.
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