Die österreichische Celesio-Tochter Herba Chemosan hat ihren Kunden in den vergangenen Wochen mitgeteilt, sie künftig nur noch zweimal täglich zu beliefern. Dies berichteten österreichische Pharmazeuten gegenüber APOTHEKE ADHOC. Alle darüber hinausgehenden Touren kosten die Apotheken demnach jeweils 4,80 Euro. Von der Kappung betroffen dürften vor allem Apotheken in städtischen Lagen sein, die Herba als Hauptlieferant haben. Auf dem Land wird in der Regel seltener geliefert.
Herba ist mit einem Marktanteil von rund 48 Prozent Marktführer in Österreich. Die ehemalige Genossenschaft, die im Januar 2000 nach einem Übernahmerennen gegen die Sanacorp von Gehe/Celesio übernommen wurde, betreibt sieben Lieferzentren und beschäftigt rund 1000 Mitarbeiter.
1050 der insgesamt rund 1200 österreichischen Apotheken sollen in einer Geschäftsbeziehung mit Herba stehen. Beobachter berichten von Widerständen seitens der Apotheker; noch sei nicht sicher, ob die Streichung tatsächlich durchgesetzt werden könne. Eine Anfrage blieb seitens Celesio unbeantwortet.
Die Gefahr, dass andere Großhändler wie Phoenix oder die Familienbetriebe Kwizda und Jacoby nachziehen, hält sich für die österreichischen Apotheker möglicherweise in Grenzen: Als Zweitlieferanten kommen die Unternehmen selten auf vergleichbare Lieferrhythmen, und Premiumkunden wird kein Großhändler durch Einschränkungen verlieren wollen.
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