Heimversorger vor Gericht

Rabenschwarze Woche für den US-Heimversorger Omnicare: Erst wird dem Konzern vorgeworfen, den Staat um Millionenbeträge geprellt zu haben. Kurz darauf meldet die New York Times, dass die Wettbewerbsbehörde FTC eine von Omnicare angestrebte Übernahme blockiert.

In Chicago muss sich Omnicare vor dem Bundesgericht verantworten, weil ein ehemaliger Mitarbeiter dem Konzern vorwirft, Medicare, das staatliche Versicherungsprogramm für Ältere, um mehrere Millionen US-Dollar betrogen zu haben.

Der Apotheker gab an, dass er und andere Mitarbeiter von Omnicare angewiesen worden seien, Medikamente falsch auszuzeichnen. Auf diese Art habe Medicare für Medikamente gezahlt, die teurer waren als die letztlich ausgelieferten.

Schwierigkeiten bereitet Omnicare auch die Übernahme des Konkurrenten PharMerica. Laut Bericht ist die FTC nicht bereit, den 440 Millionen Dollar schweren Deal zu genehmigen.

Omnicare ist der größte Versorger von Pflege- und Seniorenheimen. Das 1981 gegründete Unternehmen mit Sitz in Cincinnati versorgt mehr als 1,4 Millionen Betten und erwirtschaftete zuletzt einen Umsatz von rund 6,1 Milliarden Dollar.

PharMerica ist mit 2,11 Milliarden Dollar Jahresumsatz die Nummer 2 unter den Heimversorgern. Die FTC hat Bedenken, dass Omnicare durch die Übernahme seine marktbeherrschende Stellung weiter ausbaut. Eine Entscheidung zur geplanten Übernahme will die FTC voraussichtlich in der kommenden Woche vorlegen.