Das britische Gesundheitsministerium fordert längere Öffnungszeiten von Hausarztpraxen. Ansonsten drohe den rund 32.000 Primärärzten des staatlichen Gesundheitsdienstes NHS verstärkte Konkurrenz durch privaten Vertretungsdiensten, berichtet das Ärzteblatt. Nach Ansicht der britischen Regierung sei die hausärztliche Versorgung „umständlich und nicht effektiv“.
Die britischen Hausärzte sollen nach dem Willen des Gesundheitsministeriums ihre Praxen künftig auch abends und an Wochenenden öffnen. Weil sich viele Arbeitnehmer für ihren Hausarztbesuch frei nehmen müssten, gingen jährlich 3,5 Millionen Arbeitstage verloren, bestätigte der britische Industrieverband CBI. Den daraus entstehenden volkswirtschaftlichen Schaden bezifferte der Verband auf umgerechnet rund 1,5 Milliarden Euro.
Sollten die Ärzte sich weigern, künftig auch nach 18 Uhr noch Patienten zu empfangen, werde das Gesundheitsministerium reagieren und verstärkt private Leistungsanbieter ins Geschäft bringen, schreibt das Ärzteblatt weiter. Einkommensverluste für die NHS-Hausärzte seien dann nicht ausgeschlossen, droht das Gesundheitsministerium.
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