In Großbritannien warnen die Pharmagroßhändler vor Lieferengpässen zum Jahreswechsel. Aufgrund des schwachen Pfundes habe sich das Königreich vom Parallelimport- zum Parallelexportland entwickelt, berichtete die Financial Times unter Berufung auf ein Gespräch mit dem Chef des britischen Großhandelsverbandes, Martin Sawer. Parallelhändler führten heute Produkte nach Deutschland oder Skandinavien aus, weil sich mittlerweile höhere Preise erzielen ließen.
Das aktue Problem besteht jedoch darin, dass ab 1. Januar die Preise für Arzneimittel um 5 Prozent gekürzt werden. Um nicht auf teuer eingekauften Produkten sitzen zu bleiben, verzichten die Großhändler laut Sawer nicht nur auf die übliche und notwendige Bevorratung für die Tage nach den Weihnachtsfeiertagen. Bereits heute bauten die Grossisten ihre Lagerbestände drastisch ab.
Bei den verschreibungspflichtigen Arzneimitteln seien die Bestände auf dem niedrigsten Niveau der vergangenen Jahrzehnte, so Sawer. Der Großhandelschef fürchtet, dass die Mitgliedsfirmen bei der erhöhten Nachfrage zum Jahreswechsel nicht mehr lieferfähig sind. Problematisch sei insbesondere, dass die Hersteller nicht mitteilten, welche Produkten von den Preissenkungen betroffen sein werden. Zur Zeit verhandeln Hersteller und Gesundheitsministerium über mögliche Lösungen.
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