Der Versandapothekenmarkt in Österreich konsolidiert sich: Der Großhändler Pharmosan übernimmt die tschechische Versandapotheke Vamida komplett. 2018 fusionierte der Versender mit dem damaligen Mitbewerber Apobag, hinter dem ebenfalls Pharmosan steht.
Mitgründer Marco Vitula gibt alle Anteile an Vamida an Pharmosan ab. Das Familienunternehmen wird von Thomas Mittelbach und dessen Vater, Sigismund Mittelbach, geführt. Letzterer betreibt in Wien seit 1984 die Maria Lourdes Apotheke.
Vamida wurde vor zehn Jahren gegründet. Die Versandapotheke betreibt im tschechischen Brünn die Apotheke Lékárna U Posty, von der aus die bestellten Produkte verschickt werden. „Mit Thomas Mittelbach und seinem Unternehmen Pharmosan zieht eine traditionelle österreichische Apothekerfamilie mit jahrzehntelanger Erfahrung im Pharma-Großhandel in die Geschäftsführung von Vamida ein. Das ist die ideale Basis für das weitere Wachstum in einem Markt, der sich in einem radikalen Umbruch befindet und mehr denn je Chancen für eine Versandapotheke wie Vamida bietet“, sagte Vitula.
In den vergangenen drei Jahren wurde der Umsatz von Vamida laut Firmenangaben verdoppelt. „Seit Ausbruch der Pandemie haben wir gesehen, dass das Bestellverhalten innerhalb kürzester Zeit sehr stark variieren kann. Insgesamt konnten wir uns die vergangenen Jahre mit unserem Sortiment gegen eine starke internationale Konkurrenz sehr gut behaupten“, so Vitula. Angeboten werden rund 9000 verschiedene Produkte für laut Firmenangaben rund 250.000 Kund:innen. Auch die Shop-Apotheke ist auf dem österreichischen Markt aktiv.
Versandapotheken dürfen in Österreich nur rezeptfreie und in Österreich zugelassene Arzneimittel verkaufen. Der Verkauf von rezeptpflichtigen Medikamenten über das Internet ist in Österreich strafbar. Auch aus einem EU-Mitgliedsland dürfen keine Medikamente verkauft und nach Österreich geliefert werden, die in Österreich rezeptpflichtig sind.
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