Großhändler knicken ein Patrick Hollstein, 30.07.2007 18:17 Uhr
Nach Pfizer und AstraZeneca wollen nun auch der französische Pharmakonzern Sanofi-Aventis sowie die britische NAPP Pharmaceuticals ihre Produkte in Großbritannien nicht mehr über den vollsortierten Großhandel, sondern exklusiv über Vertragspartner abwickeln. Ab dem 1. November 2007 können Apotheken, selbstdispensierende Ärzte und Kliniken Sanofi- sowie NAPP-Produkte nur noch über die Celesio-Tochter AAH, Phoenix sowie UniChem, die Großhandelstochter von Alliance Boots, bestellen.
Erstmals nachdem entsprechende Konzepte im Herbst vergangenen Jahres lanciert wurden, ist nun auch Phoenix "eingeknickt". Seit März vertreibt UniChem exklusiv Pfizer-Produkte; eine für Sommer angekündigte Kooperation zwischen AstraZeneca sowie UniChem und AAH wurde dem Vernehmen nach auf Beginn nächsten Jahres verschoben. Damit beteiligen sich erstmals alle drei pan-europäischen Pharmahandelskonzerne mit ihren britischen Tochtergesellschaften am Vorstoß der Pharmakonzerne; lediglich eine Handvoll kleinerer Grossisten bleibt ausgeschlossen.
Der britische Apothekerverband NPA zeigte sich enttäuscht über den Dammbruch bei ihren Zulieferern, mit dem die Apotheker noch vor den Ergebnissen einer Untersuchung der Wettbewerbsbehörde zum Arzneimittelvertrieb konfrontiert wurden. Der Verband will nun alle Beschwerden von Mitgliedern sammeln, um gegebenenfalls auf auftretende Problemszenarien aufmerksam machen zu können.
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