Großbritannien

774 Apotheken zu verkaufen

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Berlin -

Boots, Lloyds, Co-op: Die drittgrößte Apothekenkette in Großbritannien gehört keinem internationalen Kettenkonzern, sondern den Kunden. Mehr als sieben Millionen Verbraucher sind Mitglied bei The Co-operative Group, 4800 Geschäfte aus unterschiedlichen Branchen gehören zum Unternehmen. Von den 750 Apotheken will sich die Zentrale jetzt trennen.

Einem Sprecher zufolge überprüft die Gruppe regelmäßig ihre strategische Aufstellung. Aktuell sei man zu dem Schluss gekommen, dass die Apotheken, genauso wie die Landwirtschaftsbetriebe, nicht mehr zum Kerngeschäft gehören. Aus diesem Grund werden jetzt alle Optionen einschließlich Verkauf und Zerschlagung geprüft.

Die Apotheken von Co-op kommen auf einen Umsatz von 764 Millionen Britischen Pfund und einen Gewinn von 28 Millionen Pfund. „Das ist ein sehr guter Geschäftszweig“, so der Sprecher.

Allerdings ließen sich die Apotheken nur beschränkt in die Strukturen der Einzelhandelskette integrieren. Ein weiteres Problem sei die Abhängigkeit vom Rx-Geschäft. Um den OTC-Bereich zu stärken, seien erhebliche Investitionen erforderlich, so der Sprecher.

Bis 2007 hatte Co-op nur 360 Apotheken; durch die Fusion mit der Einkaufskooperative United Co-op verdoppelte sich die Filialzahl. Damals zog Co-op an der Phoenix-Kette Rowlands vorbei, die heute auf rund 500 Filialen kommt und damit weit abgeschlagen hinter den Mitbewerbern Boots (2500 Filialen) und Lloyds (1650 Filialen) liegt.

Allerdings betreibt Phoenix die beiden Kooperationen Numark und Nucare mit 1700 beziehungsweise 1100 Apotheken. Interessiert dürfte der Mannheimer Pharmahändler an den Apotheken von Co-op trotzdem sein.

Co-op betreibt außerdem Supermärkte, Elektronikgeschäfte, Rechtsanwaltsbüros und Bestattungshäuser, ist aber auch als Reiseveranstalter, Versicherungsunternehmen, Bank und Immobilienmakler aktiv. Der Jahresumsatz lag zuletzt bei knapp 12 Milliarden Pfund, der Gewinn bei 182 Millionen Pfund.

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