Gazakonflikt

Britische Apothekergruppe boykottiert Teva

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Berlin -

Wegen des Krieges in Gaza beteiligen sich britische Apotheker anscheinend an einem Boykott gegen den Generikakonzern Teva. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Petach Tikwa in Israel. In einer Facebook-Gruppe teilte Boykott-Organisator Sayeed Mansoor mit, er und rund 200 Apotheker würden keine Produkte von Teva mehr kaufen, in der Hoffnung, dass die israelische Regierung ihre Militäroffensive im Gazastreifen beenden werde.

Der Boykott wird mit dem Argument begründet, dass Israel eine starke Wirtschaft im Land brauche, um seine hohen Militärausgaben zu finanzieren. Die Aktion sei weder politisch noch religiös motiviert.

Tatsächlich bezichtigt die Facebook-Gruppe „#BoycottIsrael #BoycottTeva“ Israel allerdings, die Palästinenser dafür zu bestrafen, dass sie „eine gewisse demokratische Partei“ gewählt hätten. Gemeint ist anscheinend die radikal-islamische Hamas. Zudem töte die israelische Armee wahllos Zivilisten, hauptsächlich Frauen und Kinder, so der Vorwurf.

Seit Beginn des israelischen Militäroffensive am 8. Juli starben nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza mehr als 1240 Menschen, über 7000 wurden verletzt. Laut israelischem Militär starben 53 Soldaten und drei Zivilisten. Israel begründet seine Offensive mit dem anhaltenden Raketenbeschuss radikaler Palästinenser. Zerstört werden soll auch das Tunnelsystem der Hamas.

Mansoor, der eigenen Angaben zufolge als Einkäufer für eine britische Apothekenkette arbeitet, berichtet, er stehe mit rund 200 Apothekern in Kontakt, die sich an dem Boykott beteiligen wollten. Er sei optimistisch, dass die Kampagne Erfolg haben werde.

Ein Teva-Sprecher teilte mit, der Konflikt habe keinen Einfluss auf die Geschäfte des Unternehmens. Man konzentriere sich auf die Aufgabe, hochwertige Arzneimittel herzustellen. Der Konzern ist eigenen Angaben zufolge der größte Generikahersteller der Welt und in rund 60 Ländern aktiv. Teva hat rund 45.000 Mitarbeiter weltweit.

2013 erreichte der Konzern einen Umsatz von 20,3 Milliarden US-Dollar (rund 15,2 Milliarden Euro). Im zweiten Quartal 2014 wurde ein Umsatz von 5 Milliarden US-Dollar (rund 3,7 Milliarden Euro) erzielt, das bedeutet ein Plus von 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

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