Der Streit zwischen der britischen Apothekenkette Boots und der Apothekergewerkschaft PDA geht in die nächste Runde: Weil die meisten Boots-Apotheker in einer eigens für den Konzern zuständigen Gewerkschaft sind, will Boots andere Arbeitnehmervertreter nicht anerkennen. Die PDA hat nun aber ein Schiedsgericht angerufen, das ihr im Eilverfahren recht gibt: Die Gewerkschaft vertrete mehr als 10 Prozent der Boots-Apotheker und sei somit zu akzeptieren.
Eigenen Angaben zufolge vertritt die PDA rund ein Drittel der etwa 6000 Pharmazeuten des Konzerns. Die Beziehung zu Boots ist seit Jahren angespannt: Die Gewerkschaft hatte vor Gericht erstritten, dass die Kette gekürzte Sonderzahlungen für Schichten an Wochenenden nachzahlen muss.
Boots wollte die Forderungen jener Apotheker nicht begleichen, die durch die PDA vertreten werden. Die Gewerkschaft rief im November ein Schiedsgericht an, das ihr im Januar Recht gab. Allerdings wollen die Unabhängigen die Leistungen der Gewerkschaft nun genauer unter die Lupe nehmen, um ein endgültiges Urteil zu sprechen.
Die Apothekenkette und die für sie zuständige Gewerkschaft kritisieren die Struktur der PDA, die gleichzeitig ein Versicherungsunternehmen sei, dass seinen Mitgliedern beispielsweise Rechtsschutzversicherungen verkaufe. „Deren Fokus liegt auf dem Vertrieb von Versicherungen.“
Auch nach dem Schiedsspruch dürfte der Streit noch nicht beendet sein: Medienberichten zufolge will Boots die Entscheidung der Schiedsstelle juristisch anfechten.
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